Soldaten in Tarnkleidung bei einer Militärübung
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Kay Nietfeld

Soldaten nehmen an der Nato-Übung Quadriga 24 teil. Mit dabei sind auch 1.200 Soldaten der Panzerbrigade 12 Oberpfalz mit Sitz in Cham.

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Höhepunkt von Nato-Übung: Auch Oberpfälzer Soldaten dabei

Die Nato-Übung "Quadriga 24" steuert in Litauen auf ihren Höhepunkt zu. Bei der größten Übung seit 35 Jahren sind auch 1.200 Oberpfälzer Soldaten dabei. Am Mittwoch besuchte Verteidigungsminister Boris Pistorius die Brigade in Vilnius.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Die Bundeswehr steuert in diesen Tagen auf den Höhepunkt der großen Nato-Übung "Quadriga 24" in Litauen zu. Mit dabei sind auch 1.200 Soldaten der Panzerbrigade 12 Oberpfalz mit Sitz in Cham und weiteren sechs Standorten in Niederbayern und der Oberpfalz. Am Mittwoch besuchte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Brigade.

Pistorius traf sich mit dem Vorkommando der Bundeswehr-Brigade, die Deutschland bis 2027 in dem baltischen Partnerland an der Nato-Ostflanke stationieren will. "Ich freue mich sehr, wirklich sehr, über das, was Sie hier tun. Es ist beispielgebend, es ist beispiellos in der Geschichte der Republik und der Bundeswehr", sagte der SPD-Politiker bei dem Treffen mit der von Oberst André Hastenrath geführten Truppe. "Vielen, vielen Dank, Herr Oberst, an Sie und Ihre Männer und Frauen, weil das wirklich ein besonderer Schritt ist, den wir hier machen."

Größte Übung des deutschen Heeres seit Angriff auf Ukraine

Die Übung "Quadriga 24" ist die größte Übung des deutschen Heeres seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Sie ist der deutsche Bestandteil der Nato-Großübung "Steadfast Defender", der größten Nato-Übung seit 35 Jahren. "Quadriga" setzt sich aus einer ganzen Serie an Übungen zusammen, die seit Januar stattfinden.

Derzeit läuft die große Abschlussübung in Litauen. Rund 1.200 Soldaten der Panzerbrigade 12 Oberpfalz haben sich nach einer Alarmierung auf den Weg ins Baltikum gemacht, "zu Land durch Polen, zu Wasser mit der Fähre und mit militärischen Luftfahrzeugen", sagt der Kommandeur der Panzerbrigade 12 Oberpfalz, Oberst Axel Hardt.

Ziel: Russland an der Nato-Ostgrenze abschrecken

In Litauen üben sie seit Mitte April mit Soldaten aus den Niederlanden, aus Frankreich und Litauen die Verteidigung im Falle eines Angriffs auf einen Nato-Bündnispartner. Simuliert wird ein "Gefecht höchster Intensität", bei dem viele große und kleine Rädchen aus ganz unterschiedlichen Bereichen ineinandergreifen müssen. Das muss im Ernstfall auch im multinationalen Zusammenspiel mit anderen Nationen funktionieren.

Ziel ist eine Abschreckung an der Nato-Ostgrenze zu Russland. In Summe sind sogar bis zu 1500 Soldaten aus Niederbayern und der Oberpfalz mit 600 Fahrzeugen an dieser Abschlussübung im Baltikum beteiligt. Sie werden noch bis Mitte Juni in Litauen vor Ort sein. Am Mittwoch wird Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ein Manöver der Soldaten besuchen. Außerdem erkundigt sich der Verteidigungsminister über den Aufbau der sogenannten Litauenbrigade.

600 Oberviechtacher Soldaten werden im Baltikum stationiert

Bis zum Jahr 2027 wird in Litauen eine Kampfbrigade mit rund 5.000 Bundeswehr-Soldaten aufgestellt. Zum ersten Mal in der Geschichte werden damit Bundeswehr-Soldaten dauerhaft im Ausland stationiert. Teil der neuen "Litauenbrigade" ist das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach (Landkreis Schwandorf). Die 600 Oberviechtacher Soldaten werden voraussichtlich im Jahr 2026 die Oberpfalz verlassen und dauerhaft an der Nato-Ostflanke im Baltikum ihren Dienst leisten.

Ein Vorkommando ist bereits seit wenigen Wochen in Litauen, im Herbst soll ein Stab mit rund 150 Soldaten den Aufbau der Brigade organisieren. Im Jahr 2027 soll die "Litauenbrigade" dann ihren Dienst aufnehmen, sie wird dann den Namen Panzerbrigade 45 tragen. Die Bedingungen, die für die dort stationierten Soldaten gelten, will der Bundestag im Sommer, spätestens im Herbst in ein Artikelgesetz gießen, das bereits Anfang des kommenden Jahres in Kraft treten soll. So kündigte es der Verteidigungsminister bei seinem Besuch in Oberviechtach Ende Februar an.

32 Nationen nehmen an Nato-Großübung teil

Die Übung "Quadriga 24" läuft bereits seit Januar und besteht aus einer ganzen Serie und vielfältigen unterschiedlichen Bestandteilen an Übungen und Szenarien. Sie alle sind eingebettet in die Nato-Großübung "Steadfast Defender", an der 32 Nationen teilnehmen. Daran beteiligt war auch das Logistikbataillon 472 aus Kümmersbruck, das unter anderem Seecontainer von Heimatstandorten übender Bundeswehrtruppen an die Übungsorte im In- und Ausland transportiert hat.

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