Die Serie in Bayern geht weiter: Am frühen Freitagmorgen sind in Elsendorf im Landkreis Kelheim zwei Geldautomaten gesprengt worden. Laut Landeskriminalamt ist es bereits der siebte Vorfall dieser Art in Bayern in diesem Jahr. Über die Höhe der gestohlenen Geldsumme wollte ein Polizeisprecher keine Aussage treffen. Zunächst war von Seiten der Polizei nur von einem gesprengten Automaten die Rede gewesen.
Festsprengstoff statt Gas verwendet
Wie ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes auf BR-Anfrage erklärt, handelt es sich um einen Automaten der Sparkasse und einen der Raiffeisenbank. Beide Automaten waren in Wohn- und Geschäftsgebäuden in Elsendorf untergebracht. Bei beiden Explosionen wurden die Gebäude stark beschädigt, sie sind nach aktuellen Erkenntnissen aber nicht einsturzgefährdet. Verletzt wurde niemand.
Wie bei den anderen sechs Fällen wurde auch diesmal fester Sprengstoff verwendet, um die Automaten zu öffnen – kein Gas, wie in anderen Fällen in den Jahren zuvor.
Wohl dunkler Kombi als Fluchtfahrzeug
Wie das Polizeipräsidium Niederbayern auf BR-Anfrage mitteilt, sind die Täter möglicherweise in einem dunklen Kombi geflüchtet. Ein solches Fahrzeug - vermutlich ein Audi - wurde am Tatort gesehen. Die Fahndungsmaßnahmen laufen. Die Experten des Landeskriminalamts ermitteln nun in Elsendorf. Dabei hofft die Polizei auch auf Zeugenhinweise.
Mehrere Sprengungen in den vergangenen Wochen
Erst in der Nacht zum Mittwoch war in Weigendorf in der Oberpfalz ein Geldautomat gesprengt worden. Die Explosion hatte hier ebenfalls ein Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden an dem Pavillon, in dem der Geldautomat stand, schätzte ein Sprecher des Landeskriminalamts auf mehrere zehntausend Euro.
Ende Februar waren zwei Geldautomaten von Sparkassen in Unterfranken gesprengt worden: zuerst in Bad Königshofen im Landkreis Rhön-Grabfeld, dann genau eine Woche später wenige Kilometer entfernt in Stadtlauringen im Landkreis Schweinfurt. In beiden Fällen haben die Täter laut LKA auch hier mit Festsprengstoff gearbeitet. Die Gebäude sind beide stark beschädigt worden. Auch hier war jeweils die Rede von einem dunklen Audi als vermeintliches Fluchtfahrzeug.
Banken rüsten auf
Viele Banken in Bayern rüsten wegen der Serie an Automatensprengungen technisch auf. So werden zum Beispiel viele Geräte mit einer Technik ausgestattet, die Geldscheine einfärbt und damit unbrauchbar macht. Ebenso sichern viele Banken die Vorräume, in denen Automaten stehen, mit neuer Überwachungstechnik.
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