LINZ - ÖSTERREICH: Gedenkveranstaltung der Initiative #YesWeCare für die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr am Montag, 01. August 2022, in Linz. Der Tod von Lisa-Maria Kellermayr, die zuletzt wegen Morddrohungen aus der Impfgegner-Szene ihre Praxis geschlossen hat, hat tiefe Betroffenheit ausgelöst.
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Der Suizid der im Kampf gegen Corona engagierten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr war ein Schock. Nun gibt es eine Anklage.

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Fall Kellermayr: Mann aus Bayern nach Tod von Ärztin angeklagt

Fall Kellermayr: Mann aus Bayern nach Tod von Ärztin angeklagt

Die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr hatte sich im Kampf gegen Corona engagiert und war deshalb bedroht und beleidigt worden. 2022 nahm sie sich das Leben. Ein Mann aus Bayern steht nun vor Gericht, er hatte ihr Hassnachrichten geschickt.

In einem Fall von mutmaßlichem Cyber-Mobbing ist ein Mann aus Bayern im Zusammenhang mit dem Tod einer österreichischen Medizinerin angeklagt worden. Die im Kampf gegen Corona engagierte Ärztin Lisa-Maria Kellermayr sei von dem 61-Jährigen im Jahr 2022 mehrfach mit Mails und Twitter-Nachrichten bedroht worden, hieß es von der Staatsanwaltschaft Wels in Oberösterreich.

Ärztin Kellermayr nimmt sich 2022 das Leben

Kellermayr war nach eigenen Angaben monatelang massiv von Impfgegnern unter Druck gesetzt worden. Ende Juli 2022 beging sie Suizid. Der Tod der 36-Jährigen in Seewalchen am Attersee hatte die Debatte über Hass im Netz angefacht.

Abschiedsbriefe der Ärztin und ein psychiatrisches Gutachten würden darauf hinweisen, "dass die dem Angeklagten zur Last gelegten übermittelten Nachrichten für den Suizid der Ärztin mitursächlich waren", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Anklage lautet auf gefährliche Drohung. Dieses Delikt wird in Österreich mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft.

Angeklagter weist Verantwortung von sich

Der Angeklagte sei in Deutschland wegen Vermögens- und Gewaltdelikten vorbestraft, in Österreich sei er bislang noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, sagte eine Sprecherin der Justizbehörde in Wels der Deutschen Presse-Agentur. Der 61-Jährige habe zugegeben, die Nachrichten an Kellermayr versendet zu haben. Aus seiner Sicht habe es sich jedoch nur um ein wechselseitiges Streitgespräch gehandelt, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Der Bayerische Rundfunk berichtet - vor allem wegen möglicher Nachahmer-Effekte - in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer die zuständige Redaktion sieht es durch die Umstände der Tat geboten. Sollten Sie selbst Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend den Bayerischen Krisendienst unter der Notrufnummer 0800-6553000 oder die Telefonseelsorge unter Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Der Link: https://www.suizidprophylaxe.de.

Im Video: Entsetzen nach Suizid von Lisa-Maria Kellermayr

Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man die Hashtags "Hass" und "Hetze" in einem X-Post. (Archivbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer
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Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man die Hashtags "Hass" und "Hetze" in einem X-Post. (Archivbild)

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