Die Polizei hat ein falsches Polizeiauto aus dem Allgäu kurzzeitig aus dem Verkehr gezogen. Das Auto sei mit einem Lichtbalken ausgestattet gewesen, der Blaulicht und Anhaltesignale ausstrahlen könne, so die Polizei. Der Fahrer des falschen Streifenwagens sagt auf Anfrage von BR24 allerdings, dass er den Balken vor jeder Fahrt funktionsuntüchtig mache, indem er den Lichtbalken vom Stromnetz trenne.
Polizei: Blaulicht darf prinzipiell nicht funktionieren
Ihm sei schließlich klar, dass es nicht erlaubt sei, im Straßenverkehr mit funktionstüchtigen Lichtbalken unterwegs zu sein, sagte er. Das dürfen nur Fahrzeuge der Feuerwehr, der Rettungsdienste und der Polizei. Deshalb habe er das auch nicht gemacht.
Polizeisprecherin Magdalena Buchmiller betonte dagegen, dass die Außerbetriebnahme nicht ausreiche. Der Balken dürfe prinzipiell nicht funktionieren oder müsse abgedeckt sein. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben weiter und überprüft auch, ob das Fahrzeug – unabhängig vom Lichtbalken – grundsätzlich zu polizeiähnlich sei.
Falsches Fahrzeug war den Beamten bekannt
Den Beamten fiel bei ihrer Kontrolle am Dienstag in Buchloe auch die blau-gelbe Folie und die Aufschrift "Police" auf. Die Polizisten sicherten den Lichtbalken und setzten das Fahrzeug vorläufig außer Betrieb. Mittlerweile ist das Auto nach einer TÜV-Abnahme aber wieder auf der Straße, allerdings ohne Lichtbalken. Den Balken will der Fahrer, sobald er ihn von der Polizei wiederbekommt, auch nicht wieder installieren, wie er sagt.
Das Auto war der Polizei schon mehrmals bei Kontrollen aufgefallen. Dabei habe das Blaulicht aber noch nicht funktioniert, deswegen durfte es weiterfahren, sagte die Polizeisprecherin.
Anzeige wegen möglicher Amtsanmaßung
Die Kombination aus der Folie, der Aufschrift und dem Blaulicht führte nun zu einer Verdachtsanzeige wegen Amtsanmaßung und einer Verkehrsordnungswidrigkeit. Für Amtsanmaßung sieht der Gesetzgeber Geldstrafen und in schwerwiegenderen Fällen auch eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vor.
Der Fahrer ist sich dagegen sicher, dass er sich an alle Regeln gehalten habe. Er blicke deshalb gelassen auf die Ermittlungen. Sein Interesse am Auto-Tuning sei nach wie vor groß. Er wolle weitermachen. In Zukunft wolle er aber die Umrüstungen und Folierungen nicht mehr selbst vornehmen, sondern lieber ausrangierte Fahrzeuge kaufen, die bereits vom TÜV abgesegnet wurden. Als nächstes Projekt würde ihm ein Feuerwehrauto gut gefallen, sagt er.
Dieser Artikel ist erstmals am 28. November 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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