Nach dem Fund einer Fliegerbombe nahe dem Schweinfurter Hauptbahnhof musste der Bereich um den Bahnhof evakuiert werden. Ab dem Nachmittag war der Bahnverkehr komplett gesperrt, wie die Stadt dem BR mitteilte. Zunächst war von einer rund 250 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg die Rede – am Samstagnachmittag stellte sich dann heraus, dass die Fliegerbombe deutlich größer ist: Ganze 500 Kilogramm soll sie schwer sein. Der Evakuierungsbereich musste entsprechend erweitert werden – von einem Radius von 300 auf 500 Meter.
Die Bombe war am Freitag auf dem Gelände eines Logistikunternehmens in der Ernst-Sachs-Straße entdeckt worden. Die Entschärfung war eigentlich für 15 Uhr am Samstag geplant, doch die Evakuierung zog sich bis zum Abend hin.
Erst um 17.45 Uhr konnte der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung beginnen. Die Arbeiten liefen jedoch schwierig, weil der Zünder beschädigt war. Dieser sollte schließlich gesprengt werden, wie die Stadt am Abend mitteilte.
Weiträumige Evakuierung: 1.000 Menschen betroffen
Wie die Polizei dem BR mitteilte, waren 1.000 Anwohnerinnen und Anwohner von der Evakuierung betroffen. Die erforderlichen Straßensperrungen wurden ab 11.30 Uhr eingerichtet, die Evakuierung des Bereichs startete gegen 12 Uhr.
Für alle betroffenen Schweinfurterinnen und Schweinfurter hat die Stadt ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter der Telefonnummer: 09721 51-0 erreichbar ist.
Der Hauptbahnhof Schweinfurt war ab der Sperrung nicht mehr zu erreichen. Ankommende Züge konnten demnach noch bis zum frühen Nachmittag verlassen werden. Ein Zustieg war jedoch bereits ab dem Vormittag nicht mehr möglich. Ab 14.30 Uhr war dann auch der Bahnverkehr gesperrt, so die Stadt. Wie die Stadt im Gespräch mit BR24 betonte, sei nur der Regionalverkehr betroffen – durch den betroffenen Bereich verläuft keine ICE-Strecke.
Aufenthaltsraum für Anwohner eingerichtet
Alle Verkehrsteilnehmer wurden gebeten, den Bereich großräumig zu umfahren. Die im Sperrgebiet wohnende Bevölkerung wurde gebeten, den Bereich ab 12 Uhr zu verlassen und etwaigen Anordnungen der Polizei Folge zu leisten. Die Stadt Schweinfurt hat Aufenthaltsräume eingerichtet, die denjenigen zur Verfügung stehen, die nicht anderweitig unterkommen. Shuttlebusse haben die Betroffenen zur einen Kilometer entfernten Georg-Wichtermann-Sporthalle gebracht. Auch in der Turnhalle des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums kamen Betroffene unter und wurden vom Rettungsdienst betreut.
Betroffen von der Sperrung sind mittlerweile folgende Bereiche: Ernst-Sachs-Straße zwischen Einmündung Heinrich-Lauer-Straße und Kreuzung Hahnenhügelbrücke, Hauptbahnhofstraße zwischen Wirsingstraße und Einfahrt Parkplatz Kaufland, Gustav-Heusinger-Straße zwischen Sachs-Kolonie und Hauptbahnhofstraße, Stresemannstraße zwischen Einmündung John-F.-Kennedy-Ring und Hauptbahnhofstraße, Wirsingstraße zwischen Einmündung Friedrich-Ruß-Straße und Hauptbahnhofstraße, Kreuzstraße und Obere Weiden.
Koordinierungsstab eingerichtet
Die Feuerwehr war am späten Freitagabend über den Fund der Bombe informiert worden. Die Polizeiinspektion Schweinfurt habe umgehend ein Bombenentschärfungsteam angefordert, das die Bombe noch in der Nacht begutachtet habe. Der Führungsstab der Polizei und die Feuerwehr Schweinfurt waren sich den Angaben zufolge einig, dass die Bombe am Samstag entschärft werden soll.
Ein eigens eingerichteter Koordinierungsstab hat die notwendigen Vorbereitungs- und Evakuierungsmaßnahmen in Abstimmung mit Polizei, ILS, Deutscher Bahn und den beiden betroffenen Industriebetrieben ZF und SKF getroffen. Insgesamt waren am Samstag nach Angaben der Stadt 200 Kräfte in Schweinfurt im Einsatz.
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