Kinder auf dem Schulweg (Symbolbild)
Bildrechte: stock.adobe.com/sabine hürdler
Audiobeitrag

Kinder auf dem Schulweg (Symbolbild)

Audiobeitrag
>

Flut falscher Warnungen: Keine Kinder aus Autos angesprochen

Flut falscher Warnungen: Keine Kinder aus Autos angesprochen

Im Kreis Schwandorf häufen sich derzeit Schilderungen, dass Kinder aus Autos heraus angesprochen würden. Die Polizei ging allen nach, überwachte sogar Schulen - und fand nichts. Sie gibt Tipps, wie Kinder tatsächlich sicherer sind.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Besorgte Eltern verbreiten sie derzeit verstärkt in Whatsapp-Gruppen und sozialen Medien: Warnungen, dass Kinder im Städtedreieck Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof und Teublitz auf dem Schulweg oder auf dem Pausenhof angesprochen würden, dass ihnen Süßigkeiten und Mitfahrgelegenheiten angeboten würden. Mehrmals täglich gingen solche Anrufe ein, berichtet die Polizei Burglengenfeld. Die Warnungen reichten zum Teil in den gesamten Landkreis hinein.

Keine Straftaten festgestellt

Die Beamten versichern, jedem Hinweis nachgegangen zu sein. In keinem Fall habe man eine Straftat oder den Versuch einer Straftat belegen können. Uniformierte und zivil gekleidete Polizeibeamten hätten Schulen überwacht und nichts festgestellt. Es werde auch kein Schulkind vermisst. In den Befragungen der Eltern und Kinder habe sich aber herausgestellt, dass die Ereignisse entweder dem Hörensagen oder der Phantasie entstammten.

Polizei: Infos nicht ungeprüft weiterverbreiten

Die Polizei bittet darum, erhaltene Infos nicht gleich ungeprüft weiterzuverbreiten. Statt dessen solle man zunächst bei der Polizeiinspektion nachfragen, ob ein Fall, von dem man gehört hat, bekannt ist. So ließen sich Gerüchte und Überreaktionen vermeiden. Natürlich aber gelte es, Gewalttaten gegen Kinder zu verhindern, betont die Polizei Burglengenfeld.

So reagieren Kinder richtig

Eltern sollen ihre Kinder dazu anhalten, mit niemandem mitzugehen und nie zu nah an Fahrzeuge heranzutreten, wenn sie jemand anspricht. Die Polizei empfiehlt aber, das nicht in realitätsnahen Rollenspielen zu üben, das könne unnötig Ängste wecken. Weitere Ratschläge der Polizei: Kinder müssen wissen, dass sie gegenüber Erwachsenen immer "Nein" sagen können. Ihnen muss bewusst sein, dass sie mit Erwachsenen nicht sprechen müssen und keine Auskünfte zu geben brauchen. Im Notfall können sie wegrennen und um Hilfe rufen, sollen sich aber nicht verstecken.

Kinder sollten möglichst in Gruppen zur Schule oder zum Spielen gehen, rät die Polizei. Eltern sollten Kindern erklären, dass sie niemals abgeholt werden, wenn es nicht vorher mit ihnen vereinbart wurde. Zudem sollten Schultaschen oder Rucksäcke laut Polizei nicht den Namen und die Adresse des Kindes tragen. Täter würden dieses Wissen zur Vertrauensbildung nutzen.

Eltern sollen Kindern zeigen, wo sie im Notfall Hilfe bekommen, etwa Geschäfte, Praxen oder Ähnliches. Und natürlich sei die 110 immer erreichbar, so die Polizei.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!