Jesus zieht in Jerusalem ein - eine der ersten Szenen der Fränkischen Passionsspiele. Viele Kinder laufen über die Bühne, jubeln Jesus zu. Genauso hat Tobias Garbe angefangen. 30 Jahre später schlüpft er jetzt in die Jesus-Rolle. Haare und Bart lässt er seit Monaten wachsen. Der Ingenieur ist überzeugter Christ und will die Sömmersdorfer Tradition weitertragen. Das "Heilige Jahr" gab 1933 den Anstoß für die erste Aufführung der Fränkischen Passionsspiele in Sömmersdorf (Lkr. Schweinfurt). Der Volksschullehrer Guido Halbig schrieb damals einen Text.
Geschichte neu erzählt
Das Regieteam Silvia Kirchhof und Kai Christian Moritz hat den historischen Text überarbeitet. Dabei wurde die Rolle der Frauen gestärkt. Für die 28-jährige Franziska Fasel ein wichtiges Signal. Sie spielt Maria Magdalena. "Frauen haben Jesus begleitet und hatten damals auch viel zu sagen. Das wurde viel zu oft in den vergangenen Jahren vernachlässigt", meint die Krankenschwester.
Klage wegen Lärmbelästigung
Alle fünf Jahre werden auf der Freilichtbühne in Sömmersdorf (Lkr. Schweinfurt) die Passionsspiele aufgeführt. Auch in den Jahren dazwischen wird die Bühne für Theateraufführungen genutzt, zum Beispiel "Robin Hood". Für einige Anwohner ist das eine Lärmbelästigung. Sie haben Klage beim Verwaltungsgericht Würzburg eingereicht. Das Urteil fällt voraussichtlich am Dienstag (18.06.2024) – kurz vor der Premiere.
Premiere mit so vielen Kindern wie noch nie
Am Sonntag, 23. Juni starten die Passionsspiele Sömmersdorf. 18 Aufführungen sind geplant - für jeweils bis zu 2.000 Zuschauer. Die Fränkischen Passionsspiele von Sömmersdorf gibt es seit über 90 Jahren. Fast 100 Kinder spielen diesmal mit. So viele wie noch nie. Damit alle mitmachen können, wurden die Kinderrollen vierfach besetzt.
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