Zu sehen ist eine Theaterinszenierung im Oberammergauer Passionstheater
Bildrechte: Bild: Passionstheater Oberammergau
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Das Theaterspielen hat in Oberammergau eine lange Tradition.

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Oberammergauer Passionstheater sagt Stück "Der Rebell" ab

Oberammergauer Passionstheater sagt Stück "Der Rebell" ab

Es ist ein Schock für die Gemeinde Oberammergau: Das Stück "Der Rebell" muss abgesagt werden. Damit gibt es dieses Jahr zum ersten Mal keine eigene Theaterproduktion. Trotzdem will sich der Passionsspielort nicht unterkriegen lassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das Theaterspielen hat in Oberammergau eine lange Tradition: Fast 400 Jahre ist es her, dass das Dorf ein Gelübde ablegte, alle zehn Jahre die Passionsgeschichte von Jesus Christus aufzuführen, wenn die Oberammergauer in Zukunft von der Pest verschont blieben. Seitdem ist Oberammergau ein Theaterdorf. Jetzt hat der Festspielort für dieses Jahr die traditionelle Sommerinszenierung abgesagt.

Am Dienstag wurde verkündet, man müsse "schweren Herzens" die für Ende Juni geplante Premiere von "Der Rebell" absagen. Es hätte diesen Sommer mehrmals im Passionstheater aufgeführt werden sollen. Das Stück erzählt die Geschichte vom "bayerischen Hiasl", eine Art bayerischer Robin Hood, der einst mit seiner Bande durch das heutige Schwaben zog, wilderte und den Armen half. Regisseur Christian Stückl, der auch Intendant des Münchner Volkstheaters ist, hatte es aus einem historischen Stoff selbst geschrieben.

Problem: Zu hohe Kosten und keine staatliche Förderung

Abgesagt wurde "Der Rebell" aus "betriebswirtschaftlichem Grund", wie Pressesprecher Frederik Mayet dem BR gegenüber mitteilte. In den vergangenen Jahren hätten sich beispielsweise die Kosten für Ton, Licht und Bühnenbau zum Teil mehr als verdoppelt. Hinzukommt, dass die Passionsspiele dieses Jahr keine staatlichen Förderungen vom Kulturfonds erhalten. Bereits vergangenes Jahr hatte der Festspielort den einmaligen Zuschuss erhalten.

Interesse der Zuschauer ging zurück

Ihre Theateraufführungen finanzieren die Passionsspiele zu einem Drittel aus Förderungen und zu zwei Dritteln aus den Zuschauereinnahmen. Doch das Interesse an dem Stück sei deutlich geringer gewesen als zuvor. Knapp 4.000 Tickets seien für "Der Rebell" bisher verkauft worden, rund tausend Tickets weniger als für die Inszenierung von "Julius Cäsar" im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Vielleicht habe das Stück "nicht hundertprozentig den Zuschauernerv getroffen", vermutet Pressesprecher Mayet. Und er glaubt auch, "dass die Zuschauer mittlerweile viel kurzfristiger Tickets kaufen und buchen. Also nicht mehr sechs Wochen vorher, sondern viele warten auch erst die Kritiken ab und kaufen nach der Premiere."

Zuversichtlich in die Zukunft

Die Kombination aus all diesen Faktoren hat nun dazu geführt, dass sie in Oberammergau "die Notbremse ziehen mussten" sagt Frederik Mayet. Trotzdem zeigt er sich zuversichtlich:

"Der Wunsch ist auf jeden Fall, dass wir 2025 wieder zurückkommen und ein Theaterstück im Passionstheater in Oberammergau auf die Bühne bringen." Frederik Mayet

Doch dafür müsse man sich in Zukunft anders aufstellen – härter kalkulieren und einsparen. Zumindest bei den Personalkosten für die Darstellenden ist das allerdings schwierig: Die meisten stehen in Oberammergau nämlich ehrenamtlich auf der Bühne, auch bei den Passionsspielen. Dass diese 2030 wieder stattfinden werden, daran hat Frederik Mayet keine Zweifel.

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