Überall auf der Welt zeigen Menschen am heutigen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ihre Solidarität und Verbundenheit mit Betroffenen und ihren Kindern. Auch Ober- und Mittelfranken positioniert sich.
Streifenwagen mit orangefarbenen Schleifen
Ein besonderes Zeichen setzt am Freitag die Polizei. In ganz Oberfranken sind Streifenwagen der Polizei mit orangefarbenen Schleifen unterwegs. Sicherlich auch in Bamberg, wo vor dem Rathaus die Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr über das Thema Gewalt an Frauen informieren. Dabei geht es um die alltägliche Anmache bis hin zu sexueller Nötigung und Vergewaltigung- und ein wichtiges Hilfsangebot: das bundesweite Hilfetelefon, das unter der Telefonnummer 0 8000 116 016 rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen, Beratung und Vermittlung in das örtliche Hilfesystem anbietet.
Lichterketten in Bayreuth und Hof
In Bayreuth beginnt um 13.00 Uhr in der Fußgängerzone ein Aktionstag mehrerer lokaler Initiativen. Dabei werden Interviews mit Helfergruppen geführt und orange Taschen mit der Aufschrift "Wir tragen mit" verteilt. Von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr sind alle Bayreuther eingeladen, mit einem Licht in der Hand an einer Menschenkette teilzunehmen. Auch der Frauennotruf Hochfranken in Hof startet gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern um 17.30 Uhr einen Lichterumzug vom Hofer Rathaus bis zum Lichthaus in der Pfarr. Dort wird Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) sprechen, eine Musikgruppe wird Songs unter dem Motto "Starke Frauen – Starke Lieder" vortragen.
- Orange angemalte Parkbänke in München als Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Orange Schuhe in Coburg
In Coburg ist am Freitag der Arbeitskreis "Keine sexuelle Gewalt" aktiv. Dort wurden im Vorfeld zahlreiche Damenschuhe orange lackiert. Diese sollen in der Spitalgasse installiert werden, um auf die Situation von Gewalt betroffener Frauen aufmerksam machen. Etwa 360 Frauen sollen in der Region bereits zu Opfern geworden sein. Diese Zahl wollen die Coburger Soroptimistinnen als Ideengeberinnen der Aktion ins Bewusstsein bringen.
DGB Nürnberg kämpft gegen Belästigung am Arbeitsplatz
In Nürnberg wird der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf das Thema Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz aufmerksam machen. Dazu wird um 11.30 Uhr ein Großflächenbanner am Gewerkschaftshaus entrollt werden. Einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zufolge sollen neun Prozent der Befragten in den vergangenen drei Jahren sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt haben. Frauen seien mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer, so der DGB.
- Zum Artikel: Gegen Sexismus: Der Männerbeauftragte der Stadt Nürnberg
Frauenhaus Nürnberg mit Behördenparcours
Das Nürnberger Frauenhaus veranstaltet am Freitagnachmittag am Hallplatz einen "Behörden-Parcours". Dabei schlüpfen Interessierte in die Rolle einer Bewohnerin. So sollen sie nachvollziehen können, mit wie vielen Ämtern und Behörden gewaltbetroffene Frauen zu tun haben müssen. "Mit unserer Aktion möchten wir aufzeigen, wie viele Steine gewaltbetroffenen Frauen in den Weg gelegt werden. Diese strukturellen Probleme müssen beseitigt werden", so Barbara Grill, Geschäftsführerin des Frauenhauses Nürnberg.
70.000 Brötchentüten mit aufgedruckten Hilfsangeboten
In Nürnberg werden am Freitag außerdem 70.000 Bäckereitüten mit dem Aufdruck "Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!" verteilt. Die Stadt beteiligt sich damit an der Aktion aller mittelfränkischen Gleichstellungsbeauftragten. Auch viele Apotheken und die Nürnberger Tafel packen ihre Waren in diese Tüten. Darauf sind die örtlichen Beratungsstellen für Frauen, die Hilfe suchen, aufgelistet. Außerdem hat die Stadt Nürnberg am Rathaus am Fünferplatz eine Fahne gehisst. Darauf ist zu lesen "Wir sagen ‚Nein!‘ zu Gewalt gegen Frauen!".
Weitere Aktionen während Orange Days bis 10. Dezember
Auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, den 25. November, folgen die sogenannten Orange Days. Sie enden am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Bis dahin gibt es sowohl in Mittel- als auch in Oberfranken zahlreiche weitere Aktionen und Veranstaltungen zum Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder.
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