Der wegen Betrugs Angeklagte (Mitte) zu Beginn des Prozesses im Gerichtssaal des Landgerichts München I.
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Er lernte Frauen per App kennen und überzeugte sie, ihm viel Geld zu geben: Deshalb wurde ein 38-Jähriger zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

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Frauen abgezockt: Lange Haft für Tinder-Schwindler

Frauen abgezockt: Lange Haft für Tinder-Schwindler

Weil er mit einer Liebesmasche Frauen um viel Geld brachte, hat das Landgericht München einen 38-jährigen Mann aus Bayern zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Opfer hatte er bei Tinder kennengelernt, vom Geld fehlt jede Spur.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Aus viel Geld noch mehr machen – das war das falsche Versprechen eines Mannes aus Bayern. Damit hat er zwei Frauen um hohe Geldsummen gebracht. Der Betrüger lernte seine Opfer alle über die Dating-App Tinder kennen. Das Landgericht München I hat ihn nun verurteilt – nur wo das Geld geblieben ist, ist unklar.

Zwei Frauen um hohe Summen betrogen

Der 38-Jährige gestand vor Gericht, dass er im Sommer 2022 seine Opfer unabhängig voneinander über die Dating-App kennengelernt hat. Danach habe er ihnen für kurze Zeit eine Beziehung vorgespielt. "Von tiefstem Herzen verliebt war ich in keine", gab er in der Verhandlung an.

Bei Tinder präsentierte er sich als vermögender Geschäftsmann und erzählte den Frauen von sensationellen Geldanlagen. "Er sprach vom Doppelten, das ich zurückbekommen sollte", sagte sein erstes Opfer im Zeugenstand aus. Die Frau gab ihm daraufhin 140.000 Euro in bar. Zurück erhielt sie nach einiger Zeit jedoch nur 10.000 Euro. Eine weitere Frau übergab dem Mann insgesamt 45.000 Euro, die sie nie zurückbekam.

Geld sollte Leben auf der Flucht finanzieren

In Wirklichkeit ist der 38-Jährige aber ein gelernter Zimmermann, der schon einmal im Haft war. Vor rund drei Jahren war er bei einem Ausgang im offenen Vollzug aus dem Gefängnis geflohen, in dem er wegen mehrfachen Betrugs saß.

Der Angeklagte gab zu, dass er stets vorgehabt habe, sich mit dem Geld sein Leben auf der Flucht zu finanzieren. Er entschuldigte sich im Prozess bei den Frauen. Er habe "keinen anderen Ausweg" gesehen. Gleichzeitig wolle er sich "größte Mühe" geben, das Geld zurückzuzahlen.

Nun muss der Mann wieder hinter Gitter. Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Betrugs in drei Fällen zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren. Außerdem muss er 175.000 Euro, die er seinen Opfern abknöpfte, zurückzahlen. Das Gericht ordnete Werteinzug in entsprechender Höhe an. Wo das Geld geblieben ist, das er von den Frauen abzockte, sagte der Mann vor Gericht nicht.

Mit Informationen von dpa

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