Schriftzug "Galeria Kaufhof" an einem Gebäude (Archivbild)
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Auch nach der dritten Insolvenz bleiben viele in der Belegschaft der Aschaffenburger Galeria-Filiale optimisisch.

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Galeria Aschaffenburg: Warum die Belegschaft optimistisch ist

Wieder Insolvenz, wieder Bangen um die Jobs bei Galeria. Aktuell läuft die Suche nach einem neuen Eigentümer. Doch die Belegschaft in der Aschaffenburger Filiale ist optimistisch. Die Gründe: eine niedrige Miete und hohe Kaufkraft in der Region.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Nach der dritten Insolvenz der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) innerhalb von drei Jahren, läuft auch in Aschaffenburg aktuell die Suche nach einem neuen Eigentümer. Doch die Belegschaft der Filiale ist optimistisch, wie die Betriebsratsvorsitzende Sabine Rung auf BR24-Anfrage sagt: "Natürlich gibt es auch in unserer Belegschaft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mehr Sorgen machen, schon allein wegen ihrer persönlichen Situation, weil sie zum Beispiel alleinerziehend sind." Sabine Rung und Teile der Belegschaft würden aber versuchen, diese Beschäftigten mit Argumenten für den Standort Aschaffenburg zu beruhigen.

Vergleichsweise niedrige Miete

Die Galeria-Filiale am Untermain stehe bei der Rendite gut da, so Rung. Auch sei die Miete für die 8.000 Quadratmeter Verkaufsfläche im Vergleich zu anderen Galeria-Filialen nicht ganz so hoch. Der SPD-Wirtschafts-Experte Alexander Bartz hatte am Wochenende in einem Zeitungsinterview die hohen Mieten als Problem bei der Investorensuche argumentiert.

Denn die Mieten machten in einigen Filialen bis zu 25 Prozent des Umsatzes aus, branchenüblich seien dagegen zehn bis 15 Prozent, so Bartz in der "Bild am Sonntag". Der österreichische Investor René Benko mit seinem Signa-Imperium habe zur Finanzierung waghalsiger Immobilienspekulation Galeria Karstadt Kaufhof wie eine Kuh gemolken und deutlich zu hohe Mieten verlangt.

Hohe Kaufkraft im Rhein-Main-Gebiet

Die Aschaffenburger Filiale ist zwar in das Einkaufszentrum City Galerie integriert, Eigentümer der Verkaufsfläche ist aber Signa. Weitere Argumente für die Attraktivität des Aschaffenburger Standorts sind laut Betriebsrat ausreichend Parkplätze rund um das Einkaufszentrum und die Kaufkraft vor Ort.

"Wir liegen im Rhein-Main-Gebiet, die Menschen arbeiten zum Teil in Frankfurt, wohnen hier und geben hier auch ihr Geld aus", meint auch Martin Giegerich, der bereits seit 42 Jahren in Aschaffenburg in der Filiale arbeitet.

Viele Beschäftigte seit Jahrzehnten in Aschaffenburger Filiale

Rund 70 Menschen sind hier beschäftigt. Die Altersstruktur der Belegschaft sei eher weiter oben angesiedelt, so die Betriebsratsvorsitzende Sabine Rung. Etliche Beschäftigte seien bereits seit mehreren Jahrzehnten in der Filiale. Dementsprechend könnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gut mit der Marke Galeria identifizieren. Das merke man auch am Zusammenhalt untereinander.

Sabine Rung geht davon aus, dass die Investorensuche dieses Mal etwas länger dauert, zumal die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH ein Regel-Insolvenzverfahren beantragt hat und kein Insolvenzverfahren in Eigenregie.

Insolvenzverwalter: Zwei Interessenten

Am 09.01.24 hatte der Warenhausriese GKK in Folge der Schieflage seines Eigners Signa einen Insolvenzantrag für die noch übrigen 92 Filialen gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter von Galeria, Stefan Denkhaus, hatte sich vor wenigen Tagen zur möglichen Übernahme geäußert: "Es gibt mehr als zwei Interessenten. Mehr können wir dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen."

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