Ein neues Nebelsystem am Straubinger Stadtplatz soll an heißen Tagen für Abkühlung sorgen. Die technischen Säulen wurden dafür jetzt aufgestellt, wie die Stadt Straubing mitteilt. Es handle sich um eine Testphase.
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Feiner Nebel senkt Temperatur bis zu zehn Grad
Durch den Wassernebel könnten die Außentemperaturen in der direkten Umgebung um bis zu zehn Grad gesenkt werden. "Denn gerade steinerne Oberflächen in Innenstädten heizen sich auf bis zu 60 Grad auf und der Wunsch nach Abkühlung wird groß", wie es von der Stadt heißt.
Auch Bäume profitieren vom Wassernebel
Die Säulen arbeiten mit Wasserdruck. Aus Hygienegründen ist die Verwendung von Trinkwasser erforderlich. Ein Betrieb erfolge nur an extremen Hitzetagen von elf bis 19 Uhr, wie es von der Stadt heißt. Zudem wurde der Standort für die Säulen am Tiburtiusbrunnen so gewählt, dass abfließendes Wasser den benachbarten Bäumen zu Gute komme.
Weitere Kühl-Maßnahmen: mehr Grün
Derartige Nebelsysteme sorgen bereit seit einigen Jahren in Städten wie in Wien und Straßburg für Abkühlung. Weiter heißt es, dass mehrere Maßnahmen diskutiert werden, um mehr Grün und mehr Wasser in die Innenstadt zu bekommen. "Dazu zählt unter anderem auch die Pflanzung zusätzlicher Bäume", so Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU).
Es wird noch heißer in den nächsten Jahrzehnten
In vielen Städten sind die Auswirkungen der Extremtemperaturen bereits jetzt stark spürbar. In Innenstädten ist es im Jahresdurchschnitt etwa zwei bis drei Grad wärmer. Und es könnte noch heißer werden: Bis zu 32 mehr Tage mit Temperaturen über 30 Grad sind bis zum Jahr 2071 möglich, errechneten Experten.
Auch die Zahl der "Tropennächte" - in denen die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad fallen - wird nach Angaben des Naturschutzbund Deutschland (Nabu), zunehmen. Vor allem für ältere oder kranke Menschen stellt die Hitze eine echte Gesundheitsgefahr dar.
Bayerischer Städtetag beschäftigt sich mit Klimawandel
Der Bayerische Städtetag diskutierte bereits über das Problem. Markus Pannermayr, Straubings Bürgermeister, ist auch der Vorsitzende des Bayerischen Städtetags. Er sagte Mitte Juli in Regensburg: "Wir sind bereit, unseren Anteil zu leisten." Die Städte seien sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Nicht nur, weil sie unmittelbar betroffen seien vom Klimawandel, sondern auch, weil man den Kampf gegen die Erderwärmung als notwendig und richtig erachte. Die bayerische Regierung sagte zu, sich mit den Kommunen zusammenzusetzen, um gemeinsam darüber zu sprechen.
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