Bus mit VAG-Werbung an der Haltestelle Wegfeld
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Geld verschenkt? Streit um Werbung im Nürnberger Nahverkehr

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Geld verschenkt? Streit um Werbung im Nürnberger Nahverkehr

Verschenken die Nürnberger Verkehrsbetriebe Geld, weil sie zu wenig Werbeflächen vermieten? Diesen Vorwurf erhebt die FDP. Die VAG weist das zurück. Autowerbung auf Bussen und Bahnen etwa hält sie für kontraproduktiv.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

330 Busse und Bahnen sind in Nürnberg tagtäglich unterwegs. Manche sind regelrechte rollende Werbetafeln: Für Waschmittel, eine Krankenkasse oder eine Nürnberger Klinik. Und dann sind da noch die Bildschirme in U-Bahnhöfen und in den Fahrzeugen, in denen "Fahrgast-TV" mit Werbung in Dauerschleife läuft. Doch es könnte noch mehr sein, meint die Nürnberger FDP. Die Verkehrsbetriebe, meint FDP-Stadtrat Ümit Sormaz, verzichten zu häufig auf Einnahmen.

Vorwurf: VAG schließt Konkurrenz von Werbung aus

Aus Sicht von Ümit Sormaz vermarktet die VAG die Werbeflächen auf ihren Fahrzeugen zu wenig. Im Gespräch mit Werbeagenturen will er erfahren haben, dass diese durchaus Potential für mehr Werbung bei der VAG sehen. Bestimmte Firmen, vor allem Konkurrenzunternehmen, würden aber ausgeschlossen. Zudem werde Werbung auf Fensterscheiben nicht zugelassen. Dadurch seien Verbesserungen wie günstigere Fahrkarten oder eine bessere Taktung nicht möglich. Der FDP-Politiker empfindet das als "seltsam" und hat deshalb einen Fragenkatalog an Oberbürgermeister Marcus König (CSU) geschickt.

Keine Werbung fürs eigene Auto in Bussen und Bahnen

Die VAG erklärte dazu, es gebe strenge Richtlinien, nach denen Werbeflächen auf Bussen und Bahnen vergeben würden. Diese seien mit dem Fahrgastverband abgestimmt. An Autohersteller etwa würden grundsätzlich keine Werbeflächen vermietet. Es sei kontraproduktiv, Werbung für den Besitz eines eigenen Autos zu machen, wenn doch die Zahl der Fahrgäste erhöht werden solle. Ziel sei es, bis rund 200 Millionen. Fahrgäste pro Jahr zu befördern, 30 Prozent mehr als 2019. Erlaubt werde daher nur Werbung von Mobilitätsanbietern, die eine sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV darstellen, etwa Carsharing-Angebote.

VAG nimmt nur wenig Geld durch Werbung ein

Die Nutzung von Fensterflächen für Werbung hingegen würde das subjektive Sicherheitsempfinden beeinträchtigen, so die VAG. Deshalb sei mit der Fahrgastvereinigung und den Behindertenverbänden vereinbart worden, maximal zehn Prozent der Fenster mit Werbung zu bekleben. Nach Angaben der VAG macht die Werbung auf Fahrzeugen derzeit nur 0,3 Prozent des Umsatzes der Verkehrsgesellschaft aus.

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