Fast ein Jahr nach dem Abschalten des letzten bayerischen Atomkraftwerks liegt hierfür nun die Rückbaugenehmigung vor. Der Bescheid für den Meiler Isar 2 in Essenbach im Landkreis Landshut sei am Freitag erlassen worden, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums mit. Damit könne der Betreiber Preussen Elektra den Rückbau unverzüglich durchführen.
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Umweltminister Glauber spricht von "Irrweg"
Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bezeichnete den deutschen Atomausstieg am Freitag als falsch, obwohl die Freien Wähler selbst einmal für den Ausstieg aus der Kernenergie waren und "die Risiken als nicht beherrschbar" (Hubert Aiwanger) sahen: "Wir haben uns immer dafür eingesetzt, die Kernkraftwerke als klimafreundliche Brücke vorübergehend weiterlaufen zu lassen", sagte jetzt Minister Glauber. Und weiter: "Mit dem Atomgesetz erzwingt der Bund, dass der Bescheid zum Rückbau von Isar 2 erlassen wird. Das ist der nächste Schritt auf dem energiepolitischen Irrweg des Bundes. Damit wird ein großes Kapitel der bayerischen Energieversorgung geschlossen."
Betreiber: Isar 2 kann nicht wieder hochgefahren werden
Preussen Elektra-Geschäftsführer Guido Knott hatte jedoch bereits im vergangenen Herbst mitgeteilt, dass die Anlage nicht mehr hochgefahren werden könne: "Das Thema Wiederinbetriebnahme ist für uns damit definitiv vom Tisch."
Isar 2 war am 15. April 2023 um kurz vor Mitternacht zusammen mit dem Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen sowie Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg vom Netz genommen worden. Mit dem Abschalten der letzten drei noch laufenden AKW vollzog Deutschland den Atomausstieg. Isar 2 deckte nach Ministeriumsangaben vor dem Aus rund 18 Prozent der bayerischen Stromproduktion ab.
In Isar 2 begannen daraufhin vorbereitende Maßnahmen für den Rückbau. Der Rückbau soll bis Ende der 2030er-Jahre abgeschlossen werden. Von außen wird davon noch lange nichts zu sehen sein. Nur der Kühlturm ist seit vergangenem Jahr ohne die charakteristische Dampfwolke.
(mit dpa-Material)
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