Die Idee existiert schon seit 2018: Die denkmalgeschützte ehemalige Münchner Paketposthalle soll von einem Investor für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Im Gegenzug darf der Investor - die Büschl Unternehmensgruppe - das Areal ringsherum intensiv bebauen. Unter anderem sind zwei 155 Meter hohe Wolkenkratzer geplant. Nach dem Stadtplanungsausschuss hat nun auch der Stadtrat in seiner Vollversammlung grünes Licht gegeben.
Neben Büros und Hotels sollen auf dem Gelände 1.200 Wohnungen entstehen, darunter auch Sozialwohnungen. An der Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Investor hatte es in den vergangenen Wochen jedoch Kritik gegeben.
Investor bekräftigt seine Versprechen
Der Grund: Neben dem Bau von Sozialwohnungen, zu denen der Investor rechtlich verpflichtet ist, hatte der Bauherr freiwillig, aber rechtlich völlig unverbindlich angeboten, zusätzlich nochmal zehn Prozent der geplanten Wohnungen verbilligt zu vermieten, und zwar an Menschen in systemkritischen Berufen. Demnach sollen zum Beispiel Polizisten oder Menschen in Pflegeberufen diese zusätzlichen Wohnungen zu günstigen Konditionen mieten können. Kritiker befürchteten jedoch, dass diese zusätzlichen Sozialwohnungen am Ende steigenden Baukosten zum Opfer fallen.
In einem Schreiben an die zuständige städtische Planungsreferentin hat der Investor dieses Vorhaben jetzt präzisiert und zugesichert, die zehn Prozent zusätzlichen sozialen Wohnungsbau tatsächlich auch realisieren zu wollen.
Münchner Hochhausdebatte - nächster Teil
Ob die geplanten und nun vom Stadtrat grundsätzlich genehmigten Hochhäuser am Ende wirklich gebaut werden, ist aber trotz des heutigen Beschlusses noch nicht sicher. Denn nicht nur der Münchner "Backstage Club" fürchtet durch den neuen Nachbarn um seine Existenz. Eine Bürgerinitiative, hält die geplanten Türme an der Paketposthalle für zu hoch und hat bereits angekündigt, genügend Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt zu haben. Trifft dies zu, könnten dann die Münchnerinnen und Münchner noch vor dem Sommer selbst über das geplante Bauvorhaben abstimmen.
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