Ilona Vogel in ihrem garten in Köditz im Landkreis Hof vor dem riesigen Stein-Penis aus Wunsiedler Marmor.
Bildrechte: BR/Tobias Burkert

Fast zwei Meter groß, an die zwei Tonnen schwer und gefertigt aus Wunsiedler Marmor: Im Garten von Ilona Vogel steht ein riesiger Phallus.

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Gewagte Kunst aus Marmor: Der Penis-Gigant von Köditz

Fast zwei Meter groß, an die zwei Tonnen schwer und gefertigt aus Wunsiedler Marmor: Im Garten von Ilona Vogel steht eine riesige Phallus-Skulptur. In ganz Köditz ist der Stein-Penis bereits bekannt. Die Meinungen sind geteilt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Von weitem sieht es aus, als würde eine weiße Spargelspitze über die Gartenhecke lugen, aber es ist definitiv kein Gemüse, was da aus Ilona Vogels Vorgarten in Köditz im Landkreis Hof ragt. Die Ärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten hat einen 1,80 Meter hohen, fast zwei Tonnen schweren Steinpenis im Vorgarten stehen.

Die Spezialanfertigung des Selber Künstlers Wolfgang Stefan steht erhöht auf einem kleinen Rasenplateau, in ein Betonfundament gegossen. So trotzt sie allen Wind- und Wetterlagen. "Klar gibt’s da unterschiedliche Reaktion drauf. Damit muss ich leben!" verteidigt ihn seine Besitzerin Ilona Vogel.

Der Phallus, ein Symbol für Stärke

Ilona Vogel sieht in der Skulptur nichts Anrüchiges. Der Phallus sei schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte ein positiv konnotiertes Symbol für Fruchtbarkeit und Kraft. Geradezu archetypisch. So wolle sich die 67-jährige Kunstliebhaberin auch nicht auf den Steinpenis im Garten reduzieren lassen. Sie sammle Bilder, Skulpturen in den verschiedensten Farben und Formen. Kunst dürfe auch mal provozieren und erfordere oft ein wenig Mut.

Ihre Kinder hätten zwar gefragt, ob sie das Penis-Abbild nicht lieber etwas abstrakter hätte darstellen lassen wollen, aber Ilona Vogel ist sehr zufrieden mit der künstlerischen Umsetzung. Als langjährige Hautärztin dürfte sie ohnehin wenig Berührungsängste haben.

Besucher rätseln: Wer stand hier wohl Modell?

Die meisten Reaktionen der Nachbarn seien positiv gewesen. Erst kürzlich hätte eine Männergruppe amüsiert hinter der Hecke gefachsimpelt, wer der Dreien denn jetzt Modell gestanden hätte für den überdimensionalen Phallus. Auch ein Junggesellenabschied sei jüngst in den Garten gekommen und habe darum gebeten, Selfies vor dem "Giganten" machen zu dürfen. Ilona Vogel nimmt es mit Humor.

Allein die Anlieferung des tonnenschweren, aus einem Steinklotz gehauenen Phallus, war ziemlich speziell: Er wurde mit einem Lkw gebracht und per Kran in den Garten gehievt. Gemeinsam mit dem Bildhauer habe sie die passende Position ausgesucht, sodass der Phallus aus allen Blickrichtungen entsprechend zur Geltung käme.

Der Stein-Penis ist bereits bekannt in Köditz

Köditz ist ein kleiner Ort im Landkreis Hof mit rund 3.000 Einwohnern. Die meisten kennen das außergewöhnliche Objekt in Ilona Vogels Garten. Geschmäcker seien verschieden, das hört man ebenso wie die Einschätzung als künstlerische Bereicherung. Allen recht machen könne und wolle sie es ohnehin nicht, sagt die 67-Jährige. Ob die Kunst noch erweitert werde? Jede Menge Platz hätte Ilona Vogel auf jeden Fall noch im Garten.

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