Ein Wolf
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16 Schafe wurden in Auerbach verletzt, 15 sind tot – das Resultat eines Wolfsangriffs? (Symbolbild)

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Über ein Dutzend tote Schafe bei Auerbach - War es ein Wolf?

16 Schafe verletzt, 15 tot - ist das das Resultat eines Wolfsangriffs? Nach dem Vorfall in Auerbach im Landkreis Amberg-Sulzbach sucht das Landesamt für Umwelt mit Gentests nach der Wahrheit. Möglich wäre es. Auerbach ist Wolfsgebiet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Mitte Juli sind in einem Ortsteil von Auerbach 15 tote Schafe gefunden worden, 16 weitere sind verletzt aufgefunden worden. Das Landesamt für Umwelt testet nun, ob sie von einem Wolf getötet wurden oder ob es womöglich ein anderes Tier war.

Genproben sollen Klarheit liefern

Schon am 9. Juli wurden in der Nähe, in Thurndorf im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, sechs tote Schafe aufgefunden. Auch an diesen Tieren wurden genetische Proben genommen, die das Landesamt für Umwelt derzeit noch auswertet.

Vier Wolfsrudel in nördlicher Oberpfalz und Veldensteiner Forst

Auerbach und Kirchenthumbach liegen in einem sogenannten Wolfsgebiet in Bayern. Sowohl im Veldensteiner Forst im angrenzenden Oberfranken lebt ein Rudel als auch auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Erste Nachweise für Nachwuchs in diesem Jahr gibt es bereits. In Grafenwöhr wurde Anfang Mai eine Wölfin mit Gesäuge fotografiert.

Erst seit Anfang Februar zählt auch der Pressather Wald als Wolfsgebiet. Hier tappte im Juni ein Welpe in eine Fotofalle. Damit gilt eine Reproduktion als nachgewiesen.

Finanzieller Schadensausgleich vom Freistaat möglich

In diesen Gebieten gibt es finanziellen Schadensausgleich vom Freistaat, wenn Wölfe den Herdenschutz überwunden haben.

Finanziellen Ausgleich für Risse im Pressather Wald gibt es aber erst nach einer Übergangsfrist bis Anfang Februar kommenden Jahres. Bis dahin haben Nutztierhalter die Möglichkeit, staatlich geförderten Herdenschutz zu installieren.

VGH kippt Wolfsverordnung

Wie mit dem Wolf in Bayern umgegangen wird, bleibt aber weiter offen. Vergangene Woche hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die umstrittene Wolfsverordnung gekippt. Grund war ein formaler Fehler, weil sie erlassen worden war, ohne anerkannte Naturschutzorganisationen zu beteiligen.

Die Verordnung vom Mai 2023 sollte den Abschuss von Wölfen in Bayern erleichtern. Der Regelung zufolge durften Wölfe abgeschossen werden, wenn sie die Gesundheit des Menschen oder die öffentliche Sicherheit gefährden. Die Staatsregierung hat angekündigt, schnell eine neue Wolfsverordnung vorzulegen.

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