Die 175 Menschen auf dem Kreuzfahrtschiff haben gerade geschlafen, als das Schiff in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf dem Main in Unterfranken unterwegs war. Gegen 3.50 Uhr war es gerade auf Höhe von Neustadt am Main im Landkreis Main-Spessart – also flussabwärts zwischen Würzburg und Aschaffenburg.
Schiffsführer verhindert Kollision mit Güterschiff
Plötzlich bemerkt der erfahrene Schiffsführer des Hotelschiffs auf seinem Radar, dass ein Güterschiff auf dem Main quer steht und den kompletten Fluss blockiert. Er wäre eigentlich direkt darauf zugesteuert, doch der Mann hat schnell reagiert: Er hat geistesgegenwärtig ein Notmanöver durchgeführt. So konnte er sein Schiff gerade noch rechtzeitig stoppen, etwa 20 bis 30 Meter vor dem Gütermotorschiff.
Güterschiff stellt sich im Main quer, während Besatzung schläft
Der Schiffsführer des Güterschiffs hatte am späten Dienstagabend im Landkreis Main-Spessart geankert, um die Nachtruhe einzuhalten. Mit ihm legte sich die komplette Besatzung schlafen. Im Laufe der Nacht löste sich das Güterschiff und stellte sich quer. Eine Vorbeifahrt war nicht möglich, da das Schiff den kompletten Fluss blockierte.
Der Führer des Güterschiffs muss sich nun "in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen schifffahrtsrechtlicher Verstöße und in einem Strafverfahren wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs" verantworten, so die Polizei.
Schiff kracht in der Schleuse Kleinostheim in das Tor, niemand verletzt
Auch der zweite Vorfall mit einem Kreuzfahrtschiff auf dem Main ist glimpflich ausgegangen. Am Mittwochabend kollidierte es an der Schleuse Kleinostheim im Landkreis Aschaffenburg mit dem Schleusentor. Laut Polizei wurde niemand verletzt. 200 Personen waren zu dem Zeitpunkt an Bord. Am Schiff entstand ein geringer Sachschaden, das Schleusentor dagegen war nicht mehr funktionsfähig. Die Schifffahrt auf dem Main kam in diesem Bereich für elf Stunden zum Erliegen und zahlreiche Schiffe mussten vor Ort anlegen.
Fahrfehler führte zu Zusammenstoß
Wie das Polizeipräsidium Unterfranken berichtet, fuhr ein Hotelschiff gegen 22.50 Uhr in die Schleusenkammer ein. Mutmaßlich wegen eines Fahrfehlers kollidierte das Schiff mit einem Schleusentor. Die Wasserschutzpolizei Aschaffenburg und das Wasserschifffahrtsamt wurden sofort verständigt. Donnerstagvormittag reparierten Taucher das Tor und die Schifffahrt konnte wieder freigegeben werden. In der Zeit der Reparatur sind die 200 Reisenden an Bord geblieben. Der Kapitän muss sich nun in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren verantworten.
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