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Gymnasium Höchstadt

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Gymnasium in Höchstadt kämpft gegen den Fachkräftemangel

Um dem Fachkräftemangel von morgen entgegenzuwirken, haben Schüler eines Gymnasiums in Höchstadt ein Projekt veranstaltet, bei dem sie innovative Produkte erfunden und produziert haben. Dadurch sollen Schüler für MINT-Fächer begeistert werden.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Ein Roboter, der selbständig den Müll trennt, eine Schultasche, die weiß, ob alles für den Tag gepackt wurde und eine Schultafel, die die Texte gleich digitalisiert – drei Ideen, die die Höchstädter Gymnasiasten in ihren Projekten umgesetzt haben. Unterstützt wurden sie dabei nicht nur von ihren Lehrern, sondern auch von Experten aus Forschung und Wirtschaft.

Schüler entwickeln Prototypen

Hintergrund des Projekts ist der Fachkräftemangel in Deutschland. Besonders betroffen davon sind die sogenannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und technische Berufe. Schon in den Schulen sollte der Grundstein gelegt werden, um Schülerinnen und Schüler spielerisch an die MINT-Fächer heranzuführen und sie dafür zu begeistern. Am Gymnasium in Höchstadt läuft seit 2019 das Projekt Makeathon (von "to make" und Marathon), in deren Verlauf eine Idee bis hin zum fertigen funktionsfähigen Prototypen realisiert wird.

Teamwork und Erfindergeist sind gefragt

Lösungen für den Alltag zu finden, war die Aufgabe für die drei Teams. Das Besondere dabei: Die Höchstädter Gymnasiasten entwickelten ihre Ideen gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern an der Deutschen Schule in Washington D.C. Die waren im Sommer letzten Jahres zu Gast in Höchstadt. Und im Herbst 2022 gab es den Gegenbesuch in Washington.

Gemeinsam arbeiteten die gemischten Teams weiter an ihren Projekten, erstellten Businesspläne und verbesserten ihre Prototypen. Immer hatten die Teams Trainer an ihrer Seite, die die einzelnen Prozesse begleiteten. Ingenieure, Professoren und Studierende unterstützten sie. Und mit dem Erfolg kam die Begeisterung für die Technik von ganz alleine. "Wir wollen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit geben, ihre Talente in Technik zu entdecken und zu entwickeln. Das geht am besten über Projekte außerhalb des Unterrichts", erklärt Achim Engelhardt, Lehrer am Gymnasium in Höchstadt und Hauptorganisator des "Makeathons".

Schülerin will nach "Makeathon" technischen Studiengang wählen

Johannes Schraml ist immer noch engagiert in seinem Projekt. Obwohl er inzwischen Abi gemacht hat, kommt er immer wieder zurück an seine Schule, um sein Team zu unterstützen. Gemeinsam haben sie eine preisgünstige Lösung entwickelt, um Geschriebenes an der Tafel zu digitalisieren. Die Idee, Schüler für technische Berufe zu begeistern, ist bei ihm schon mal aufgegangen – Johannes studiert jetzt Mechatronik. Schülerin Magdalena Kausler hat, unterstützt von Coaches, die Software für den "denkenden Schulrucksack" entwickelt. Auch die kann sich, nicht zuletzt aus ihren Erfahrungen beim "Makeathon", einen technischen Studiengang sehr gut vorstellen.

  • Zum Artikel: "Fachkräftemangel kostet Deutschland viel Wirtschaftsleistung"

Engagierter Lehrer teilt sein "Makeathon"-Wissen gerne

2019 hat Lehrer Achim Engelhardt den "Makeathon" an seiner Schule ins Leben gerufen. Inzwischen hat er rund 1.000 Stunden ehrenamtlich in das Projekt eingebracht. Das geht nur, weil er zu 100 Prozent davon überzeugt ist, dass die Mischung aus Teamwork, Coaching und der Arbeit an einem konkreten Projekt, Schülerinnen und Schüler näher an die technischen Studiengänge und Berufe heranführen könne. Zwar gebe es "Makeathons" schon an Universitäten in ähnlicher Art, doch an Schulen werde das laut Engelhardt so noch nicht praktiziert. Der Lehrer gibt seine Erfahrungen und sein Wissen daher gerne an Interessierte Nachahmer weiter.

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