Aufregung um eine ungewöhnliche Wahlkampfaktion zwischen Leopold- und Ludwigstraße am Freitag in München: Wie die Polizei mitteilte, wurde am frühen Abend zwischen 17 und 18 Uhr eine Wahlwerbung der Grünen auf das Siegestor projiziert. Zu sehen war Wirtschaftsminister Robert Habeck vor grünem Hintergrund, dazu die Schlagworte "Bündniskanzler" und "Ein Mensch. Ein Wort". Die Projektion nahm fast die gesamte Breite des Torborgens ein.
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Polizei lässt Habeck-Projektion abschalten
Laut der Münchner Plakatierungsverordnung dürfen "Darstellungen durch Bildwerfer in der Öffentlichkeit nur nach vorheriger Genehmigung durch die Landeshauptstadt München vorgeführt werden". Wie eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage des BR mitteilte, hatte eine Firma die Projektion an das Baudenkmal geleuchtet, die angab, im Auftrag der Grünen zu arbeiten. Eine Genehmigung der Stadt hätten die Verantwortlichen vor Ort nicht vorweisen können.
Die Beamten hätten daraufhin die Projektion wieder abschalten lassen, so die Sprecherin. Der Polizei sei die Aktion im Vorhinein nicht bekannt gewesen. Unklar ist bislang, ob das Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Stadt München die Wahlwerbung im Vorfeld genehmigt hatte.
Grünen-Aktion: "Größenwahnsinnig" oder "Guerilla Marketing"?
Ein Sprecher des Partei-Bundesvorstands teilte auf BR-Anfrage schriftlich mit: "Das Motiv wird über mehrere Tage in unterschiedlichen Städten in ganz Deutschland an zentralen öffentlichen Plätzen zu sehen sein." Zur Begründung hieß es, dass man in schwierigen Zeiten in der Lage sein müsse, Bündnisse einzugehen. "Wir müssen zu Bündnissen zusammen wachsen. Als Bündniskanzler steht Robert Habeck genau dafür." Der Kreisverband der Grünen in München teilte indes mit, in die Aktion "nicht involviert" gewesen zu sein.
Im Netz sorgte die Wahlwerbung für Diskussionen: Auf X (ehemals Twitter) kommentierten einige User die Aktion als "größenwahnsinnig". Manche kritisierten, dass ein solches Denkmal für Wahlkampfzwecke genutzt werde. Lars Boettger, Mitglied des Landesvorstands der Grünen in Hamburg, lobte dagegen auf Instagram das "Guerilla Marketing" in München.
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