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Die Hochschule Kempten ist Opfer eines Hackerangriffs geworden

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Hackerangriff auf die Hochschule Kempten: Wie geht es weiter?

Hackerangriff auf die Hochschule Kempten: Wie geht es weiter?

E-Mails funktionieren nicht, eine Lernplattform ist nicht erreichbar und auch auf die Bibliothek kann man von außerhalb der Hochschule Kempten derzeit nicht zugreifen. Trotzdem hätte der Zeitpunkt des Hackerangriffs ungünstiger kommen können.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Nach dem Hackerangriff auf die Hochschule Kempten sollen nun externe Dienstleister helfen, die IT-Systeme so schnell wie möglich wiederherzustellen. "Unsere eigenen Experten schieben derzeit schon Überstunden, wir sind aber zuversichtlich, dass zumindest der E-Mailverkehr bald wieder läuft", so Wolfgang Hauke, Präsident der Hochschule, im Gespräch mit dem BR. Unklar ist derzeit noch, wie die Hacker eindringen konnten und ob nur Daten verschlüsselt oder auch abgezogen worden sind.

Hackern geht es um Lösegeld

Die Kriminellen attackierten dezentrale Server, die nicht im Rechenzentrum liegen, sondern in den einzelnen Fakultäten. Diese Server wurden vom Netz genommen, um sicherzustellen, dass die Hacker nicht weiterhin Zugriff haben.

Die Hochschule hat den bayerischen Datenschutzbeauftragten verständigt, auch Spezialisten der Polizei ermitteln. Die Hochschule will mit den Tätern Kontakt aufnehmen. Das raten auch Experten, um festzustellen, was gehackt wurde und welche Daten abgegriffen wurden. Offenbar geht es um die Zahlung von Lösegeld. Die Hacker haben eine Auflistung hinterlassen, aus der hervorgeht, welche anderen Institutionen sie bereits infiltriert haben.

Vorsichtiges Hochfahren der Dienste

Viele Programme wie die Lernplattform "Moodle", die Software für Videomeetings "Zoom" oder auch der Onlinezugang zur Bibliothek von außerhalb der Hochschule funktionieren derzeit nicht. "Das bedeutet nicht, dass all diese Dienste auch gehackt worden sind, aber wir wollen beim Hochfahren vorsichtig sein, nicht dass dort noch irgendwas schlummert", sagt Hauke. Zentrale Dienste wie etwa "Mein Campus", auf denen auch Daten von Studierenden oder auch Prüfergebnisse abgelegt sind, seien aber nicht betroffen. Die Hochschule hat ein unabhängiges Verwaltungsnetz, das vom Hackerangriff offenbar unberührt blieb.

Zeitpunkt in Semesterferien verhindert Schlimmeres

Studierende können sich problemlos für das nächste Semester rückmelden oder auch immatrikulieren. Auch der Start ins Sommersemester ist durch den Hackerangriff nicht gefährdet, er soll wie geplant am 18. März erfolgen. Die Hochschule hatte Glück im Unglück, dass die Attacke während der Semesterferien erfolgte. Ein Hackerangriff mitten in der Prüfungsphase hätte die Hochschule Kempten vor noch größere Probleme gestellt.

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