Ein Feldhase sitzt in einer Wiese (Symbolbild).
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Im Landkreis Donau-Ries sind drei Hasenpest-Fälle bei Jägern bekannt geworden (Symbolbild)

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Hasenpest-Fälle auf Rekordniveau: Drei Jäger infiziert

Hasenpest-Fälle auf Rekordniveau: Drei Jäger infiziert

Die Behörden in Bayern zählen heuer schon 55 Infektionen mit Hasenpest beim Menschen – so viele wie noch nie. Jetzt sind im Landkreis Donau-Ries drei weitere Hasenpest-Fälle bei Jägern bekannt geworden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

"Gliederschmerzen, schlapp, ich war total erledigt", so beschreibt es ein Patient, der sich schon vor vielen Jahren mit der Hasenpest infiziert hatte, dem BR. Der Hausarzt dachte zunächst an eine zähe Erkältung. Erst ein Bluttest brachte die überraschende Diagnose: Hasenpest.

Zum Artikel: Hasenpest in Bayern: Ist sie gefährlich für den Menschen?

Dreimal so viele Hasenpest-Fälle wie in den Vorjahren

Die Hasenpest ist in Bayern auf dem Vormarsch. Heuer sind den Behörden schon 55 Hasenpest-Fälle bei Menschen gemeldet worden. So viele wie noch nie seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2011. Zum Vergleich: In den beiden Vorjahren waren es im November jeweils erst 16. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit.

Wohl bei der Hasenjagd infiziert

Aktuell haben sich seit Mitte Oktober drei Jäger im Landkreis Donau-Ries mit der Hasenpest infiziert – unabhängig voneinander in den Gemeinden Monheim, Buchdorf und Hainsfarth. Allen gemeinsam ist: Die Jäger haben sich laut Landratsamt aller Wahrscheinlichkeit nach an von ihnen erlegten Hasen angesteckt. Die Behörde rät deshalb allen Jägern im Landkreis, bis auf Weiteres auf die Hasenjagd zu verzichten und auch kein Wildbret von Hasen mehr weiterzugeben.

Alle Regierungsbezirke in Bayern betroffen

Insgesamt sei in Bayern und ganz Deutschland ein ansteigender Trend zu beobachten, teilt das LGL mit. Die Infektionszahlen würden jährlich aber stark schwanken. In Bayern sind laut LGL von der Hasenpest in diesem Jahr bisher 37 Landkreise und kreisfreie Städte in allen Regierungsbezirken betroffen. Bis auf wenige Ausnahmen seien dort, wo die Hasenpest nachgewiesen wurde, auch Infektionen beim Menschen gemeldet worden.

Immer häufiger übertragen Zecken die Hasenpest

In der Fachsprache heißt die Hasenpest Tularämie. Sie wird durch Bakterien ausgelöst. Neben Feldhasen sind vor allem Nagetiere, aber auch Vögel betroffen. Menschen können sich anstecken, indem sie zum Beispiel kranke oder verendete Hasen anfassen. Das Landratsamt Donau-Ries rät, Wildbret vom Hasen vor dem Verzehr immer gut durchzugaren.

Laut dem LGL sind es aber auch immer öfter Zecken, die den Erreger an den Menschen weitergeben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher aber nicht bekannt. Vorsicht auch beim Spazierengehen mit Hunden: Sie erkranken selbst zwar nicht, können die Bakterien aber weitertragen.

Todesfälle sind sehr selten

Die Hasenpest kann bei Menschen viele verschiedene Symptome verursachen. Das sind unter anderem Fieber, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwellung der Lymphknoten oder Atemnot. Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden. Todesfälle sind sehr selten.

Dem Patienten, der dem BR von seiner Hasenpest-Erkrankung berichtet hat, konnten schließlich auch Medikamente helfen. Seine Vermutung: Er hat sich damals möglicherweise beim Biwakieren in den Bergen infiziert.

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