Die Lieblingspizza der Deutschen: Pizza Salami
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"Hitze ist alles" – Tipps für die perfekte Heim-Pizza zur EM

"Hitze ist alles" – Tipps für die perfekte Heim-Pizza zur EM

Wie gelingt selbstgemachte Pizza zu Hause? Christian Philip aus dem unterfränkischen Gerbrunn weiß, wie es geht. Denn er ist nicht nur Hobby-Pizzabäcker und Blogger, sondern auch Teil der deutschen Pizza-Nationalmannschaft. BR24 vor Ort.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Mehr als 600 Spieler treten ab Freitag bei der Fußball-EM 2024 in Deutschland an. Viele von ihnen haben ihr ganzes Leben darauf hingearbeitet, Fußballprofis zu werden. Schon ab ihrer Jugend hieß es da oftmals: Trainieren, Trainieren, Trainieren - für das große Ziel Nationalspieler zu werden.

Ganz so hart war es für den Unterfranken Christian Philipp wohl nicht, in die Nationalmannschaft schaffte er es trotzdem. Wenn auch nicht beim Fußball. Der Hobby-Pizzabäcker und Blogger und Mitglied der deutschen Pizza-Nationalmannschaft. Auch dafür muss man natürlich trainieren - mit meist leckerem Ergebnis. BR24 durfte Christian Philipp beim Training begleiten - und hat dabei auch Tipps für perfekte Pizza abgestaubt.

Pizza-Nationalmannschaft Deutschland

Die Pizza-Nationalmannschaft Deutschland geht auf eine Idee von Umberto Napolitano zurück, der 2007 die erste Pizzaschule in Deutschland gegründet hat. Heute ist sie ein Team aus mehr als 25 professionellen und Hobby-Pizzabäckern, die Deutschland bei internationalen Wettbewerben und Meisterschaften im Pizzabacken vertreten. Einer von Ihnen: Der gebürtige Würzburger und in Gerbrunn lebende Christian Philipp. Bereits seit Kindertagen ist er begeistert von den Pizzaiolos (Pizzabäckern), aber erst im Erwachsenenalter hat er sich den Traum vom eigenen Pizzaofen erfüllt. Inzwischen sind es drei Stück, einer davon in der Küche. "Der ist aber das Maximum. Größer hätte er nicht mehr sein dürfen, da war meine Frau dagegen", scherzt Philipp. Am liebsten würde er jeden Tag Pizza machen, da mache aber die Familie nicht mit. Zur Pizza-Nationalmannschaft ist er durch Zufall gekommen, nachdem er andere Mitglieder kennengelernt hat.

Das Ziel der deutschen Pizza-Nationalmannschaft ist es, die Kunst des Pizzabackens zu perfektionieren und sich gegenseitig auszutauschen. Teigrezepturen, Beläge und kreative Formideen werden immer weiter perfektioniert. Grenzen der Kreativität gibt es keine, alles ist erlaubt. So werden Pizzen in Sternform oder auch Trapizzino (Italienischer Döner) gebacken. Bei Wettbewerben zeigen sie ihr Können und konkurrieren mit Pizza-Nationalmannschaften anderer Länder – bewertet von einer Experten-Jury. "Wenn ich aber zum Beispiel eine Trüffelpizza mache und in der Jury keiner Trüffel mag, dann hab ich Pech", meint Christian Philipp.

Pizza-Nationalmannschaft: Die perfekte Pizza für die EM. Der Unterfranke Christian Philipp gibt Einblicke in seine Küche und zeigt, wie sich die perfekte Pizza auch zu Hause backen lässt. Eine BR24 vor Ort-Reportage, zu sehen im folgenden Video:

Pizza-Nationalmannschaft: Die perfekte Pizza für die EM
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Pizza-Nationalmannschaft: Die perfekte Pizza für die EM

Pizzabacken: Trend in deutschen Küchen

Pizzabacken ist in den vergangenen Jahren zu einem echten Trend geworden. Immer mehr Menschen entdecken die Freude an selbstgemachten Lebensmitteln und nutzen die Gelegenheit, ihre kulinarische Kreativität auszuleben. Eine Umfrage des Trendforschungsinstituts "Trend Research" aus dem Jahr 2022 ergab zum Beispiel: 35 Prozent der Deutschen backen mindestens einmal im Monat selbst Pizza. Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok haben diesen Trend verstärkt, indem sie das Teilen von Rezepten und Bildern von selbstgemachter Pizza populär gemacht haben. Auf Instagram stieg die Anzahl der Posts mit dem Hashtag #homemadepizza von 1,5 Millionen im Jahr 2019 auf über 5 Millionen im Jahr 2023.

Pizzabacken hat sich vom simplen Zubereiten einer Mahlzeit zu einem beliebten Hobby entwickelt, das immer mehr Anhänger findet. Dies zeigt sich auch anhand von Christian Philipps Facebook-Gruppe, in der er sein Wissen mit Gleichgesinnten teilt: Knapp 30.000 Hobby-Pizzabäcker tauschen sich aktiv aus. Die Lieblingspizza der Deutschen ist laut einer Umfrage des Kochbox-Unternehmens "HelloFresh" mit Salami belegt. Dahinter folgen die Pizza Tonno (10 Prozent) und die Pizza Margherita (7,9 Prozent).

Auch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Zeit zu Hause hat viele dazu inspiriert, neue Hobbys wie das Pizzabacken zu entdecken. Christian Philipp lieferte seinen Freunden in dieser Zeit sogar Pizza nach Hause, seine gut ausgestattete Küche wurde zur Hobby-Pizzeria. Und auch andere Haushalte rüsten sich nach Einschätzung von Christian Philipp aus: Dank verbesserter Ausrüstung wie Pizzasteinen und speziellen Öfen gelinge es immer mehr Menschen, authentische Pizza auch in den eigenen vier Wänden zu backen.

Tipps für den Ofen – "Hitze ist alles"

Mit Blick auf die Gesamtbevölkerung ist aber klar: "Kaum jemand wird einen richtigen Pizzaofen zu Hause haben", meint Christian Philipp. Aber auch im normalen Haushaltsbackofen gelingt die Pizza. "Hitze ist alles", sagt der Hobby-Pizzabäcker. "Am besten einfach ein Blech nehmen und das verkehrt herum in die oberste Schiene stecken. Dann den Ofen auf die höchste Stufe in der Grillfunktion stellen und ordentlich vorheizen lassen. Die Pizza mit einem Brett oder Pizzaschieber hineinschieben und 90 Sekunden backen lassen", empfiehlt der Blogger. Noch ein Tipp: Beim Schneiden der Pizza eine Pizzaschere und keinen Pizzaroller verwenden – so bleibt der Rand fluffig.

Neapolitanische vs. römische Pizza: Zwei italienische Klassiker im Vergleich

"Die Pizza verändert sich fortlaufend", meint Christian Philipp. Alleine die neapolitanische Pizza hat Jahrhunderte der Evolution durchlaufen. Gängig sind vor allem zwei Arten: Die neapolitanische und die römische Pizza. Beides kulinarische Klassiker aus Italien, die sich aber in einigen wesentlichen Punkten unterscheiden. Die neapolitanische Pizza hat einen weichen, luftigen Teig mit einem dicken Rand, der bei hohen Temperaturen in kurzer Zeit gebacken wird. Im Gegensatz dazu ist die römische Pizza dünner und knuspriger, oft mit einem festeren Teig, der länger gebacken wird.

Die perfekte moderne Pizza – eine "Schritt für Schritt" Anleitung

Das folgende Rezept ist Christian Philipps Grundlage für eine moderne Pizza. Es ist eine Art neapolitanische Pizza, jedoch mit leicht veränderter, weiterentwickelter Teigzusammensetzung. Beim Belag kann beliebig variiert werden, der Pizza-Blogger empfiehlt Schinken, Salami und Champignons – seine Lieblingspizza: Speziale.

Schritt 1: Der Teig

Der Teig ist die Grundlage jeder Pizza. Die Auswahl der Zutaten und die Temperatursteuerung sind entscheidende Faktoren bei der Herstellung. Christian Philipp empfiehlt Mehl "Tipo 00" (1.000 g), eine Messerspitze Frischhefe (2-4 g), 25-30 g feines Meersalz und optional einen Schuss Olivenöl. Zusätzlich 600-700 g kaltes Wasser (11 Grad Celsius), damit der Teig beim Kneten nicht zu warm wird. Dies verhindert eine übermäßige Aktivierung der Hefe während des Mischprozesses, insbesondere wenn eine Küchenmaschine verwendet wird, die mechanische Wärme erzeugt. Nach ein paar Stunden Teigruhe kann dieser dann portioniert werden. Teigkugeln mit einem Gewicht von 220 bis 280 g ergeben Pizza mit einem Durchmesser von 28-35 cm. Ist die folgende 24-stündige Teigruhe beendet, kann mit dem Ausrollen begonnen werden. Dabei sollte von innen nach außen gearbeitet werden. Wichtig: Den Rand unter keinen Umständen plattdrücken, nur so gelingt eine luftige Struktur.

Schritt 2: Die Tomatensoße

Der Food-Blogger aus Gerbrunn setzt auf San-Marzano-Tomaten, Knoblauch und Salz. "Man kann aber auch eine gute Tomatensoße kaufen", so Philipp.

Schritt 3: Der Käse

"Ein Mix aus Parmesan und Fior di Latte gibt das beste Geschmackserlebnis", sagt das Mitglied der Nationalmannschaft.

Schritt 4: Der Belag

"Niemals an der Qualität der Zutaten für den Belag sparen", ist das Credo von Christian Philipp. Hier kann nach Belieben und dem eigenen Geschmack kombiniert werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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