Zum besseren Schutz der bayerischen Bevölkerung vor Sturzfluten steht im Internet ab sofort eine landesweite Gefahrenlandkarte zur Verfügung. "Die Hinweiskarte ist ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Umgang mit Sturzflutgefahren. Die Karte gibt allen Verantwortlichen vor Ort die Möglichkeit zu einer ersten Beurteilung des jeweiligen Sturzflutrisikos", sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) der Nachrichtenagentur dpa. Hochwasserschutz habe oberste Priorität, daher würden die Beratungsangebote durch einen landesweiten Hochwasser-Check für alle bayerischen Kommunen weiter ausgebaut.
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Kommunen sollen Orte mit Gefährdungspotenzial schneller identifizieren können
Die Internetkarte ermöglicht eine genaue Suche nach Straßen und zeigt, mit welchen Wassermengen bei Starkregen gerechnet werden muss. Dies soll den Kommunen ermöglichen, Orte mit einem besonderen Gefährdungspotenzial schneller zu identifizieren und entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Die Karte basiert den Angaben zufolge auf einer Analyse bayernweit verfügbarer Daten zur Topografie. "Lokale Überflutungen der Geländeoberfläche infolge von Starkregenereignissen können grundsätzlich überall auftreten", heißt es auf der Webseite. "Für die in der Karte dargestellten Bereiche konnten jedoch Hinweise auf eine potentiell erhöhte Überflutungsgefährdung ermittelt werden."
"Die Risiken durch extreme Wetterereignisse werden sich durch den Klimawandel noch weiter erhöhen. Darauf müssen wir uns auf allen Ebenen vorbereiten", sagte Glauber. Starkregen sei eine besondere Herausforderung, denn er könne überall auftreten und den kleinsten Bach zum reißenden Fluss machen. "Ziel ist es, Gemeinden den Einstieg in ein zielgerichtetes Sturzflut-Risikomanagement zu erleichtern und die Öffentlichkeit für Sturzflutgefahren zu sensibilisieren."
Kommunale Hochwasserschutzkonzepte werden gefördert
Auch Alarm- und Einsatzpläne in den Gemeinden könnten aufgrund der Daten angepasst werden, hieß es weiter. Daneben könnten Kommunen die Hinweise nutzen, Detailkonzepte zum Sturzflut-Risikomanagement zu erstellen. Der Freistaat fördere die Erstellung dieser kommunalen Konzepte mit 75 Prozent. Aktuell hätten rund 200 Kommunen Mittel im Umfang von rund 20 Millionen Euro beantragt. Das Umweltministerium appelliert an alle Kommunen, von den Fördermöglichkeiten Gebrauch zu machen.
Hochwasserschutz: Mehr als zwei Milliarden Euro
Insgesamt sind laut Ministeriumsangaben seit 2013 mehr als zwei Milliarden Euro in den Hochwasserschutz in Bayern investiert worden. Im Rahmen des "Gewässer-Aktionsprogramms" sollten bis 2030 bayernweit weitere zwei Milliarden Euro in Hochwasserschutz und Gewässerökologie investiert werden.
Mit Informationen von dpa
Im Video: Uwe Brandl - Hochwasser und Starkregen als Daueraufgabe
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