Häuser unter Geröll und Schlamm, verzweifelte Hausbesitzer und zerstörte Straßen und Brücken. Die Unwetterschäden im Juli im Berchtesgadener Land waren enorm. Die Solidarität mit den Betroffenen ist nach wie vor hoch.
Viele Spenden für Flutopfer
Noch immer kommen täglich Spenden herein, berichtet die Sprecherin einer Bürgerstiftung. Der Verein „Berchtesgaden hilft“ konnte beispielsweise 150.000 Euro an Privathaushalte und betroffene Unternehmen ausbezahlen. Insgesamt liegt die Spendensumme der Bürgerstiftungen der örtlichen Banken, gemeinsam mit dem Verein „Berchtesgaden hilft“ und der Hilfe des BRK bei stolzen 2,2 Millionen Euro.
Staatliche Hilfe für Flutopfer
Auch aus staatlichen Töpfen gibt es Hilfe für die Flutopfer im Süden Oberbayerns. Geholfen wird etwa bei Ölschaden oder bei zerstörtem Hausrat. Bisher wurden 200 Anträge positiv beschieden und bislang wurden Soforthilfen in Höhe von 554.900 Euro ausbezahlt, teilte das Landratsamt Berchtesgadener Land auf Anfrage mit. Die Soforthilfen für Hausrat und Ölschäden von einmalig 2.500 oder 5.000 Euro können noch bis Ende September beantragt werden.
86 Millionen Euro Schaden bei der Infrastruktur
Die betroffenen Gemeinden haben dem Landratsamt inzwischen eine Schadenssumme von insgesamt 86 Millionen Euro gemeldet. Die Schäden sind allein an der öffentlichen Infrastruktur entstanden, also an Straßen, Brücken, öffentlichen Gebäuden, Leitungen und Kanalisation. Der Freistaat hat diese Schadenssumme bereits nach Berlin gemeldet.
Bundestag entscheidet über Aufbaufond
Am Dienstag entscheidet der Bundestag über den 30-Milliarden-Aufbaufond für die vom Juli-Hochwasser betroffenen Gebiete. Der Freistaat Bayern hat dem Bund Schäden in Höhe von rund 300 Millionen Euro gemeldet. Die Schadenssumme verteile sich auf vier Bereiche: private Haushalte, Kommunen, Land- und Forstwirtschaft sowie freie Berufe. In Bayern war von den Unwettern im Juli neben dem Berchtesgadener Land auch der Landkreis Hof stark betroffen. Dort wurden Schäden von rund 56 Millionen Euro registriert.
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