Schloss Neuschwanstein hat 2022 über 700.000 Gäste gezählt. Auch wenn das wesentlich weniger Besucher sind als vor Corona - 2019 kamen noch rund 1,4 Millionen Touristen - kann der Freistaat damit etwas Hoffnung schöpfen. Und auch die Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK) sieht den Tourismus in Schwaben im Aufwind. So sei die Zahl der Gästeankünfte und Übernachtungen im vergangenen Jahr deutlich angestiegen, teilt die IHK mit.
"Das Hotel- und Gaststättengewerbe kann fast wieder an die Vor-Corona-Zeiten anknüpfen." Martin Neumeister, Vorsitzender des Ausschusses für Freizeitwirtschaft bei der IHK Schwaben
Fast 5,3 Millionen Gästeankünfte gab es nach Angaben des Statistischen Landesamts im Jahr 2022 im Regierungsbezirk Schwaben. Das sind 62,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Übernachtungen ist demnach um 41,9 Prozent auf mehr als 16,2 Millionen gestiegen.
Vier schwäbische Urlaubsorte besonders gefragt
Die starke Nachfrage im Sommer habe den Tourismus-Betrieben eine gute Bilanz beschert, teilt die IHK mit. Unter den zehn bayerischen Touristen-Hotspots mit den meisten Übernachtungen sind mit Oberstdorf, Füssen, Augsburg und Oberstaufen vier bayerisch-schwäbische Orte. Dennoch gebe es noch Luft nach oben: Das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie lag 2019 bei mehr als 6 Millionen Gästeankünfte im Regierungsbezirk Schwaben und fast 17,2 Millionen Übernachtungen.
Steigende Kosten verschlechtern Bilanz
Trotz der gestiegenen Zahlen habe sich die Geschäftslage vieler Tourismus-Unternehmen zuletzt verschlechtert. Das habe die IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn gezeigt. Gründe hierfür seien die hohen Energie- und Rohstoffpreise, ein Mangel an Fach- und Arbeitskräften und die steigenden Arbeitskosten. Für die Unternehmen werde es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden.
Hohes Risiko: Personalmangel in der Gastronomie
Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist laut IHK-Konjunkturumfrage bereits heute für 58 Prozent der Unternehmen ein Risiko und längst auch für die Gäste spürbar. Etliche Gastronomen würden mit verkürzten Öffnungszeiten oder eingeschränktem Service reagieren. "Wenn wir dieses strukturelle Problem nicht lösen, wird unsere Wettbewerbsfähigkeit massiv darunter leiden", sagt Martin Neumeister von der IHK Schwaben.
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