Die Deutsche Bahn will bis zum Jahr 2040 Dieselkraftstoffe vollständig aus ihrer Flotte verbannen. Die Illertalbahn von Ulm über Memmingen nach Kempten soll in den kommenden Jahren elektrifiziert werden. Derzeit fahren auf der 85 Kilometer langen Strecke Dieselloks.
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Reisende, Anwohner und Umwelt sollen profitieren
Thomas Hausruckinger, der Projektleiter der Deutschen Bahn, verspricht nicht nur abgasfreie, sondern auch leisere Züge, von denen Anwohner, aber auch Reisende profitieren sollen, und die zudem die Umwelt schützen: "Die Züge sind auch effizienter, weil sie beim Bremsen Energie zurückgewinnen und sie können schneller beschleunigen", so Hausruckinger im Rahmen einer Pressekonferenz in Senden.
Bahnstrecke Ulm – Kempten wird zweigleisig
Die Verbindung von Ulm nach Kempten zählt zu den am stärksten ausgelasteten eingleisigen Strecken in Bayern und soll deshalb abschnittweise zweigleisig ausgebaut werden. Sieben Kilometer zusätzliche Gleise werden dafür verlegt. Auch Stellwerke und die Signalanlage sollen erneuert und digitalisiert werden, Gleiches trifft für Bahnübergänge zu, bei denen die mechanische Technik wegfallen wird.
Deutsche Bahn will Zugreisen attraktiver machen
"Der Bund investiert derzeit so viel wie nie zuvor in die Infrastruktur der Schienen", sagt Hausruckinger. Ziel sei es, mehr Menschen auf die Bahn zu bekommen. Das Konzept zur Elektrifizierung, das auch die Stichstrecke von Senden nach Weißenhorn umfasst, befinde sich momentan allerdings noch am Anfang, erste Züge dürften erst in acht bis zehn Jahren rollen, so der Projektleiter.
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Mehr barrierefreie Haltestellen in Planung
Die Illertalbahn will aber auch das Angebot in der Fläche stärken und plant insgesamt sechs Haltestellen zwischen Kellmünz und Memmingen. Die alten Haltestellen Fellheim, Heimertingen und Buxheim sollen reaktiviert werden, zusätzlich sollen drei neue Haltestellen mit Pleß, Memmingen-Ammendingen und Memmingen-Berufsbildungszentrum entstehen. Sie werden gleich barrierefrei ausgebaut.
Geprüft wird zudem ein neuer Halt in Senden Nord. "Wir wollen Bahn und Bus besser miteinander verknüpfen und so auch neue Fahrgäste gewinnen", sagt Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft möchte die Zugzahlen auf der Strecke um gut 20 Prozent steigern.
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