Mit der Gründung der Hohen Schule vor 550 Jahren - am 26. Juni 1472 - entstand in Ingolstadt die erste bayerische Landesuniversität. 328 Jahre lang hatte sie dort ihren Sitz und machte Ingolstadt damit zu einem der geistigen Zentren Europas. Im Jahr 1800 wurde die Universität nach Landshut und von dort 1826 nach München verlegt. Die alte Universität Ingolstadt ist damit die Keimzelle der heutigen Ludwig-Maximilians-Universität München, die zu den herausragenden europäischen Universitäten gehört.
Früher Hohe Schule, heute einmaliges Wissenschafts-Cluster
Seit der Gründung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) im Jahr 1989 und der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) fünf Jahre darauf entwickelt sich Ingolstadt wieder zu einem leistungsstarken Hochschul- und Wissenschaftsstandort. KU und THI bilden zusammen mit dem Fraunhofer-Anwendungszentrum "Vernetzte Mobilität und Infrastruktur", dem Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz AININ und dem Digitalen Gründerzentrum brigk und seiner Dependance für Luftmobilität brigkAir ein einmaliges Wissenschafts-Cluster.
Speziell gebrauter Jubiläumssud
Das Jubiläum der Hohen Schule wird das ganze Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. An dem Veranstaltungsreigen beteiligen sich Kulturakteure und Vereine, die Hochschulen und Schulen und Kirchen. Selbst die Ingolstädter Brauereien leisten einen Beitrag: Ein speziell gebrauter Jubiläumssud lässt sich in zahlreichen Ingolstädter Gaststätten sowie auf Festen verkosten. Die Altstadtbrauerei wird eine Version des Sondersuds als Flaschenabfüllung brauen.
Futurologischer Kongress im Mai
Zu den Glanzlichtern des Wissenschaftsjahrs zählt ein futurologischer Kongress vom 13. bis 15. Mai. Dieser findet im Stadttheater statt. Mit Blick auf Pandemielage beschäftigt er sich mit den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Im Zentrum steht das Verhältnis des Menschen zur Natur sowie die Frage, wie die Menschen in Zukunft leben wollen. Sämtliche Veranstaltungen stehen unter dem Motto "550 Jahre Wissenschaft in Ingolstadt" und stehen auf der Projekthomepage www.ingolstadt2022.de.
Erster Ingolstädter Wissenschaftskongress im Sommer
Der Gründungstag der Hohen Schule wird auf den Tag genau 550 Jahre später, am Sonntag, 26. Juni, mit einem ökumenischen Gottesdienst im Liebfrauenmünster, der Universitätskirche, begangen. Am 30. Juni und 1. Juli findet der erste Ingolstädter Wissenschaftskongress statt. Dort sollen Zukunftsimpulse gesetzt und Trends in Wissenschaft und Forschung diskutiert werden. Dabei liegt der Fokus darauf, wie die Bereiche Mobilität, Gesundheit, Ethik sowie Kunst und Kreativität durch Anwendungen der Künstlichen Intelligenz ergänzt und transformiert werden. Die zentrale Festveranstaltung des Jubiläumsjahres bildet am Vorabend des Kongresses ein Empfang zum 550. Bestehen der Hohen Schule zu Ingolstadt.
"Frankensteins Braut" als Musical
Im Sommer können die Bürger das Jubiläum auf die Straße tragen: Von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. Juli, wird das Ingolstädter Stadtfest zum Jubiläum "550 Jahre Hohe Schule" in der Altstadt gefeiert. Es vereint Elemente von Bürgerfest und historischem Fest. Am Samstag, 3. Dezember, präsentiert das Stadttheater mit der Uraufführung des Musicals "Frankensteins Braut" von Peter Lund eine Bearbeitung des Frankenstein-Stoffes; der Roman spielt bekanntlich auch in Ingolstadt. Es beschäftigt sich mit den Optimierungs- und Programmierungsmöglichkeiten des Menschen.
Ausstellungen zur Uni-Geschichte im Stadtmuseum
Das Stadtmuseum präsentiert zwei Ausstellungen zur Geschichte der Universität mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Die Schau "Das alte Universitätsviertel – Karl Emils Schafhäutls Topische Geschichte der Universität Ingolstadt" zeigt vom 10. April bis zum 30. Oktober im historischen Gebäude der Hohen Schule Professorenhäuser und Universitätsgebäude in Darstellungen des 19. Jahrhunderts sowie im Vergleich dazu hochmodernen Drohnen-Aufnahmen. Die Ausstellung "Stadt und Student" im Stadtmuseum stellt vom 19. Juni bis zum 2. Oktober das facettenreiche Universitätsleben und die Beziehung zwischen Studentenschaft und Stadt bildreich dar.
Steiniger Weg für Frauen zu Bildung
Das Marieluise-Fleißer-Haus thematisiert vom 22. Mai bis zum 30. Oktober unter dem Titel "Von der lernbegierigen zur gelehrten Frau" den langen, schwierigen Weg von den Mädchen in der deutschen Schule des 16. Jahrhunderts bis zu den Frauen mit universitären Abschlüssen im 20. Jahrhundert anhand von Personen und Begebenheiten aus den Quellen der Ingolstädter Bildungsgeschichte.
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