Die strahlenden Gewinner
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Inklusiver Sport: Fußballturnier mitten in Landshuts Altstadt

Inklusiver Sport: Fußballturnier mitten in Landshuts Altstadt

Mitmachen und nicht nur zuschauen! In Landshut ist am Wochenende in der Altstadt ein ganz besonderes Fußballturnier über die Bühne gegangen. 80 Kinder mit geistiger Beeinträchtigung standen dabei im Mittelpunkt.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Es sind rund 80 Kinder und Jugendliche, die sich am Samstagmorgen auf einem Parkplatz am Stadtrand von Landshut versammelt haben. Sie sind aus ganz Bayern angereist: Aus Memmingen, Passau, München oder Weiden. Und natürlich aus Landshut selbst. Für insgesamt acht Mannschaften - manche Städte sind gleich mit zwei Formationen vertreten - geht es von hier aus mit Bussen weiter in die Landshuter Innenstadt. Die verwandelt sich für die Kinder an diesem Tag in ein kleines Stadion.

Alle verbindet, dass sie zum "Team Bananenflanke" gehören. Ein Fußballprojekt speziell für Kinder mit geistiger Beeinträchtigung. In 17 Städten deutschlandweit gibt es dies bereits.

Jubel auf allen Seiten

Direkt vor dem Rathaus wurde eigens ein Fußballplatz errichtet. Für Leonhard steht ein Heimspiel an, er gehört zum Landshuter "Team Bananenflanke": "Ich bin aufgeregt und kann kaum ruhig sitzen. Wir haben heute vor, das Turnier zu gewinnen."

Gespielt wird um den sogenannten Trausnitz-Cup. Der Wettbewerb wird zum ersten Mal in Landshut ausgetragen. Um Konkurrenz geht es dabei nicht, vielmehr um den Spaß am Fußballspielen, das wird bei der Auftaktpartie schnell ersichtlich. Tore fallen auf beiden Seiten, beim Abpfiff jubelt das Team aus Memmingen. Der Einstand ist geglückt.

Teamgeist, Fairplay und Sichtbarkeit

Gefeiert werden alle Kinder, die vom Platz gehen. Und das mit lautem Jubel, der immer mehr Passanten anlockt. Dass die Spiele direkt vor dem Landshuter Rathaus ausgetragen werden, spielt eine große Rolle. Es geht um Sichtbarkeit, erklärt Florian Frohnholzer, Vorstand vom "Team Bananenflanke" in Landshut: "Wir wollen unseren Fußball in die Mitte der Gesellschaft bringen. Und mittiger als hier direkt vor dem Rathaus geht es nicht. Die Leute sollen sehen, dass wir auch tollen Sport machen." Dabei gehe es auch um das Erlernen von Teamgeist und Fairplay, so Frohnholzer.

Mitmachen, nicht nur zuschauen

Werte, die auch in klassischen Sportvereinen vermittelt werden. Dort aber Anschluss zu finden, sei für Kinder und Jugendliche mit geistiger Beeinträchtigung sehr schwer, teils unmöglich, sagt Gerd Aufleger, der sich als Trainer engagiert: "Die Kinder verfolgen begeistert den Fußball im Fernsehen oder bei ihren Heimatvereinen. Aber sie können nie so richtig dabei sein und mitmachen. Deswegen bieten wir den Kindern hier an, das Gefühl von einem Sportverein mitzuerleben." Dabei würden sie auch das sportliche Sozialverhalten lernen. Spaß am Sport und ein pädagogischer Mehrwert, darauf würden die Organisatoren hinter dem "Team Bananenflanke" großen Wert legen.

Nur Gewinner in Landshut

Dazu zähle auch, dass die Kinder Anerkennung und Wertschätzung erfahren dürfen. Im Alltag sei das nicht immer selbstverständlich, erklärt Aufleger, bei einem Turnier wie in Landshut hingegen würden sich Eltern und Kinder gegenseitig unterstützen. Hinzu käme der öffentliche Zuspruch. Am Ende geht der Trausnitz-Cup an das Siegerteam aus Memmingen. Gewonnen haben am Samstag aber ohnehin alle. Die Mannschaften, vor allem aber die Werte des Fußballprojekts "Bananenflanke".

Mitmachen und nicht nur zuschauen! In Landshut ist am Wochenende in der Altstadt ein ganz besonderes Fußballturnier über die Bühne gegangen. 80 Kinder mit geistiger Beeinträchtigung standen dabei im Mittelpunkt.
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