Mit einer Blockadeaktion am Frankenschnellweg in Nürnberg haben etwa 20 Klimaaktivisten gegen Lebensmittelverschwendung protestiert. Betroffen war die Jansenbrücke, die eine Abfahrt für den Frankenschnellweg ist. Vier der Aktivisten hatten sich mit Sekundenkleber auf die Fahrbahn geklebt. Sie mussten von der Feuerwehr von der Straße gelöst werden. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und einem Rückstau auf dem Frankenschnellweg.
Als die Polizei vor Ort eintraf, nahmen die Beamten die Personalien der Störer auf. Nun wird geprüft, inwieweit sie sich strafbar gemacht haben. Möglicherweise komme der Tatbestand der Nötigung in Betracht, sagte ein Polizeisprecher. So auch bei einem Vorfall in Bayreuth vergangene Woche.
Straßenblockade: Protest gegen Verschwendung von Lebensmitteln
Die Klimaaktivisten stammen aus der sogenannten "Container-Szene". Sie fordern ein Gesetz, das beispielsweise große Supermärkte dazu verpflichten soll, abgelaufene Lebensmittel zu spenden. Bislang wird die Entnahme von Lebensmitteln aus Supermarkt-Müllcontainern als Diebstahl verfolgt. Der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt hatte sich nach einer Container-Aktion selbst angezeigt, um eine Debatte über eine Gesetzesänderung voranzutreiben.
Die Vertreter der Szene weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Belastung des Klimas durch die Lebensmittelproduktion auf der einen Seite und der Vernichtung von zu viel produzierten Lebensmitteln aus der anderen Seite hin.
Blockaden von Klimaaktivisten in ganz Deutschland
In den vergangenen Wochen haben Aktivistinnen und Aktivisten in ganz Deutschland immer wieder Straßen blockiert. Sie sehen darin einen symbolischen Akt. Wenn die Politik nicht auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiere, laufe bald gar nichts mehr, lautet ihre Argumentation. Am Montag haben Aktivisten in Nürnberg Lebensmittel verteilt, die sie am Sonntag aus einem Supermarkt-Container geholt hatten.
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