Klimastreik vor dem Münchner Siegestor
Bildrechte: BR/Manuel Rauch

In München sind rund 7.000 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen.

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Klimastreik in Bayern: Tausende demonstrieren für Klimaschutz

Die Bewegung Fridays for Future hat wieder zum globalen Klimastreik aufgerufen. Auch in bayerischen Städten sind Tausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Dieses Mal mischte sogar die Kirche mit.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Ob in Nürnberg, Würzburg, Regensburg oder Augsburg: In zahlreichen bayerischen Städten sind Tausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Fridays for Future hatte zum 13. globalen Klimastreik aufgerufen. Den größten Protest in Bayern gab es in der Landeshauptstadt.

Rund 7.000 Demonstrierende ziehen durch München

"Markus, ich will ein Windrad von dir", ist auf einem der vielen bunten Plakate zu lesen, die am Nachmittag durch die Münchner Innenstadt getragen werden. Rund 7.000 Menschen - von jung bis alt - sind nach Polizeiangaben dem Aufruf von Fridays for Future gefolgt und zum Münchner Siegestor gekommen, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Von dort zogen sie in einem Demozug durch die Stadt. Das bei der Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 beschlossene 1,5 Grad-Ziel soll eingehalten werden, fordern sie. Konkret heißt das in ihren Augen: ein Tempolimit auf Autobahnen, ein besserer Nahverkehr und mehr Windräder in Bayern.

Abgrenzung zur Letzten Generation

Bunt und optimistisch soll dieser Klimaprotest nach außen wirken. Dabei geht es den Organisatorinnen und Organisatoren auch darum, sich von den Aktionen der Letzten Generation, die die Debatte in letzter Zeit bestimmt haben, abzugrenzen. "Wir bleiben ganz bewusst bei diesen großen Protestformen", erklärt Ronja Hofmann, Sprecherin von Fridays for Future München. "Wir glauben, dass das zielführender ist." Schließlich müsse man in einer Demokratie Mehrheiten schaffen. "Protest ist kein Selbstzweck - wir verfolgen ein Ziel", so Hofmann.

Klimastreik vor dem Münchner Siegestor
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Klimastreik vor dem Münchner Siegestor

Größere Demos in Augsburg und Regensburg

Auch Menschen in Augsburg beteiligten sich am Klimastreik. An die 1.200 Menschen nahmen an der dortigen Kundgebung teilt, schätzt Versammlungsleiter Fabian Theenhaus von Fridays for Future Augsburg.

In Regensburg demonstrierten zeitweise bis zu 1.250 Menschen, wie die Polizeiinspektion Regensburg Süd auf BR-Anfrage mitteilte. Laut Polizei verlief die Demonstration friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Abschlusskundgebung fand in der Kumpfmühlerstraße vor dem Regensburger Landgerichtsgebäude statt.

Fahrradtour in Memmingen, Protestzug in Passau

In Memmingen machten die Aktivisten von Fridays for Future derweil aus dem Klimaprotest ein "Klimafest" mit Live-Musik auf dem Marktplatz, einer Kleidertauschbörse und einer gemeinsamen Radtour. "Es ist wichtig, jeden Tag zu zeigen, dass wir vor großen Problemen stehen", sagte dort einer der Demonstranten dem BR. Es gehe darum, "Schritt für Schritt in die Zukunft zu gehen, die wir uns wünschen."

Auch in Niederbayern hat es am Nachmittag einen Protestzug der Gruppe "Fridays For Future" gegeben. In Passau beteiligten sich laut Polizei rund 120 Personen. Die Klimademonstranten zogen mit Plakaten in der Passauer Innenstadt vom Klostergarten zum Rathausplatz. Nach rund einer Stunde war die Versammlung beendet, so die Polizei. Besondere Vorkommnisse gab es demnach nicht.

Kirche streikt in Nürnberg und Würzburg mit

Auch die Kirche beteiligte sich dieses Mal an dem globalen Klimastreik. In Nürnberg etwa organisierte die evangelische Kirche den Protest an der Wöhrder Wiese mit. Zum Auftakt kamen dort laut Polizei rund 1.000 Menschen. Im Kloster Oberzell bei Würzburg bildeten am Nachmittag rund 40 Frauen und Männer der Franziskanerinnen-Gemeinschaft eine Menschenkette. "Wir als Christinnen und Christen haben eine Verantwortung. Und diese Verantwortung gegenüber der Schöpfung und auch den nachfolgenden Generationen möchten wir wahrnehmen", sagte die Organisatorin Schwester Beate Krug. Auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke unterstützt die Anliegen des Klimastreiks. Es gehe dabei auch um die Solidarität mit den Menschen, die nicht am Wohlstand der reichen Nationen teilhaben, aber besonders unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben. Sein Appell: "Wir haben keine Zeit mehr".

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