Archivbild: Helfer der Bergwacht bei einer Übung
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Klimawandel: Bergwacht kommt bei Bränden zum Einsatz

Klimawandel: Bergwacht kommt bei Bränden zum Einsatz

Trockenheit hat den Wäldern in Bayern in den vergangenen Jahren zugesetzt. Das erhöht die Brandgefahr und bringt Organisationen ins Spiel, an die bei Bränden erstmal niemand denkt: die Bergwacht zum Beispiel.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

In diesem und im letzten Jahr wurden unter anderem Brände bei Oberammergau, Bad Hindelang und im Raum Berchtesgaden gemeldet, die eine Sache gemeinsam hatten: Die betroffenen Bereiche waren schwer erreichbar und lagen im alpinen Gelände.

Jörg Häusler, Katastrophenschutz-Beauftragter der Bergwacht-Bayern, geht davon aus, dass derartige Brände in Zukunft häufiger werden. Trotz des eher niederschlagsreichen Jahres 2024 sei die Tendenz klar, sagte er im BR-Interview. Begünstigt durch Trockenheit können auch in höheren Lagen Brände entstehen und sich im schlimmsten Falle sehr ausbreiten. Blitzschlag reiche als Ursache aus, so Häusler.

Feuerwehr löscht, Bergwacht sichert

Die Bergwacht Bayern bereitet sich deshalb als Teilorganisation des Roten Kreuzes auf Einsätze bei solchen Szenarien vor. Sie sieht ihre Aufgabe darin, Feuerwehren zu unterstützen. So übernimmt sie etwa die medizinische Versorgung im unwegsamen Gelände oder sichert die Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten.

Für die über 3.000 ehrenamtlichen Retter im Freistaat wurde ein eigenes Ausbildungskonzept entwickelt. Spezielle Ausrüstung hält die Bergwacht an zentralen Orten vor. Ferner könne sie mit Geländefahrzeugen unterstützen, sagt Häusler.

Auch im Mittelgebirge wichtig

Dass diese Aufgaben nicht zu unterschätzen sind, hat sich bei den verheerenden Waldbränden in der Sächsischen Schweiz im Sommer 2022 gezeigt. Hannes Markert, Landesleiter der Bergwacht Sachsen, verweist darauf, dass seine Kameraden wichtige Ratgeber gewesen seien. Die Ortskenntnisse, über die die Bergwachtbereitschaften verfügen, seien "unschätzbar". In Sachsen kam die Bergwacht unter anderem zum Einsatz, um die Versorgung der Feuerwehrleute zu gewährleisten.

Für Bayern sind die Erfahrungen aus Sachsen relevant, weil das Gelände dem der bayerischen Mittelgebirge ähnelt. Ein größerer Waldbrand würde auch auf der Fränkischen Alb, im Fichtelgebirge oder im Bayerischen Wald eine Herausforderung darstellen. Teile dieser Regionen sind schwer zugänglich. Auch wenn bei den Löscharbeiten Helikopter zum Einsatz kommen, müssen irgendwann Einsatzkräfte die betroffenen Bereiche betreten – um etwa Glutnester ausfindig zu machen.

Wissen, was der andere kann

Jörg Häusler, Katastrophenschutz-Beauftragter der Bergwacht-Bayern, wünscht sich deshalb mehr Austausch unter den Rettungsorganisationen im Freistaat, damit jeder weiß, welche Fähigkeiten einer anderen Organisation bei einem möglichen Großeinsatz weiterhelfen.

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