Seit 1980 hat es in Bayern fast jedes Jahr eine Landesgartenschau gegeben - 530 Hektar dauerhafte Grün- und Erholungsflächen sind so entstanden. Zwei Städte in Bayern haben zunächst zu- und dann abgesagt: Schweinfurt und Tittmoning. Schweinfurt war das finanzielle Risiko zu hoch, Tittmoning als Ersatzkandidat war die Zeit bis 2026 zu kurz. In vier Jahren soll die Landesgartenschau in Penzberg stattfinden, doch auch hier sind noch nicht alle Hindernisse aus dem Weg geräumt.
Bis zu 23 Millionen Euro für die Attraktivität einer Kleinstadt
Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) hat am Mittwoch die Zahlen auf den Tisch gelegt: 23 Millionen Euro könnte die Landesgartenschau in Penzberg kosten - höchstens. Denn Gemeindeoberhaupt und Stadtrat haben sich einen Finanzrahmen gesteckt - 23 Millionen Euro ist die Obergrenze. Dabei haben Bürgermeister und Stadtrat den eigenen Anteil an den Kosten auf acht Millionen Euro gedeckelt. Die Hälfte soll für den Umbau von Grünflächen in der Stadt verwendet werden, die andere Hälfte für den Betrieb der Landesgartenschau.
Zuschüsse von Freistaat und EU - Durchführung trotzdem ungewiss
Korpan ist froh, dass bereits jetzt eindeutige Finanzierungszusagen vorliegen. "Wir bekommen bis zu 10 Millionen Euro Zuschüsse vom Freistaat und der EU", freut sich der Bürgermeister. Was über die 18 Millionen Euro, also die Zuschüsse und den städtischen Anteil, hinausgeht, muss die Betreibergesellschaft über Kredite und Besuchereinnahmen finanzieren. Wenn Penzberg die Gartenschau ausrichtet, wird sie Träger der Betreibergesellschaft, zusammen mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH.
Die Durchführung steht trotz der finanziellen Zusagen allerdings noch unter großem Vorbehalt. Die Finanzlage von Penzberg ist angespannt und der Stadtrat soll entscheiden, ob er das Wagnis Landesgartenschau eingeht.
Stadt soll ökologischer werden
Den Entwurf für die Umgestaltung in der Innenstadt liefert ein Architekturbüro aus Berlin, das die Ausschreibung zur Gestaltung gewonnen hat. Die Stadt wirbt im Internet und in einer Broschüre, die man auch downloaden kann, für das neue Gesicht ihrer Grünanlagen, für Nachhaltigkeit und ökologische Ziele. "Es geht nicht darum, in der Stadt ein paar Rabatten mit Blümerl anzulegen“, sagt Stefan Korpan. "Wir bekommen eine einmalige Möglichkeit, um Penzberg langfristig ein neues, attraktives Gesicht zu geben."
Bis April hat der Bürgermeister Zeit, Bürgerinnen und Bürger und die Mandatsträger hinter sich zu bringen. Dann entscheidet der Stadtrat endgültig über ein Ja oder Nein zur Landesgartenschau 2028.
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