Die Bamberger Symphoniker sind weltbekannt und ein Aushängeschild der Stadt. In Zukunft müssen die Musiker möglicherweise unter erschwerten Bedingungen spielen, denn in der Konzert- und Kongresshalle – die mit ihrem größten Saal Platz für 1.400 Besucher bietet – stehen größere Sanierungsarbeiten an.
Technische Mängel bei Lautsprecheranlagen
Das Problem ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen: die sogenannte "elektroakustische Lautsprecheranlage". Nach mehr als 30 Jahren gibt es erste Aussetzer. Das sei ein Problem für die Sicherheit, wie Dominik Nakic von der "Bamberg Congress + Event GmbH" erklärt. Die Anlage diene dazu, "dass wir unsere Gäste und unsere Mitarbeiter benachrichtigen können, wenn wir Gefahr im Haus hätten" – also wenn es zum Beispiel eine Rauchentwicklung oder ein Feuer gibt. "Diese elektroakustische Anlage sorgt dafür, dass zum Beispiel eine Durchsage kommt, dass man das Haus verlassen möge."
Im Keller des Konzertsaals schlägt das Herzstück der Lautsprecheranlage. Wenn die alte Technik nach über 260.000 Betriebsstunden nicht mehr zuverlässig funktioniert, wird zeitnah die Betriebserlaubnis entzogen. Hier müssen also die Techniker ran. Eine Folge, die schon jetzt spürbar ist: mehr Arbeit. Über 300 im Haus verbaute Lautsprecher müssten regelmäßig kontrolliert werden, so Nakic. "Und zwar jeden Morgen, bevor Gäste oder Mitarbeiter das Haus betreten – und einmal im Monat gibt es dann noch eine zusätzliche Prüfung eines Sachkundigen."
"Ob 60 Millionen Mark reichen werden..."
Woher das Geld für die Sanierung kommt, ist bislang völlig offen. Auch zur Höhe der Baukosten gibt es noch keine konkreten Zahlen. "Ob 60 Millionen Mark reichen werden, müssen wir abwarten", spielt Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) auf die Kosten des 1993 fertiggestellten Neubaus – damals trug er noch den Namen "Symphonie an der Regnitz" – an. Wie die Bauarbeiten im Bamberger Konzertsaal konkret ablaufen und wie lange sie dauern könnten, soll nun eine Machbarkeitsstudie klären.
Den Konzertsaal während der Umbauarbeiten zu räumen, kommt für die Bamberger Symphoniker aber nicht in Frage, versichert Intendant Marcus Rudolf Axt. "Wir haben hier Bayerns besten Konzertsaal in der Akustik, einen der Top-5-Säle in Deutschland. Und die Qualität dieses Orchesters, die wir auch auf Reisen international darbieten, hängt mit dieser Akustik zusammen." Wegen dieser Bedingungen kämen angesehene Dirigenten und Solisten nach Bamberg.
Bamberg: Sanierung von Konzertstätte in mehreren Abschnitten
An bis zu 250 Tagen im Jahr wird der Konzertsaal genutzt. Bei der Frage, wie man die Nutzung mit einem Umbau unter einen Hut bekommen könne, gibt es bei den Symphonikern bereits Ideen: "Ich könnte mir vorstellen, dass das in verschiedenen Teilabschnitten in längeren Sommerpausen passiert", sagt Intendant Axt. In den Wintermonaten könnte dann der Abonnement- und Konzertbetrieb ganz normal weitergeführt werden.
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