Dieses von den Bayreuther Festspielen zur Verfügung gestellte Foto zeigt Tomasz Konieczny (Wotan, l-r), Jens-Erik Aasbø (Fasolt), Tobias Kehrer (Fafner), Okka von der Damerau (Erda), Christina Nilsson (Freia, sitzend) und Statisten der Bayreuther Festspiele sowie oben Christa Mayer (Fricka) in der IV. Szene von "Das Rheingold" aus der Inszenierung "Der Ring des Nibelungen" von 2024.
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Bei der Inszenierung "Der Ring des Nibelungen" gab es in diesem Jahr eine Premiere.

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Erste Frau dirigiert den "Ring" bei Bayreuther Festspielen

Ein historischer Moment: Zum ersten Mal dirigiert eine Frau bei den Bayreuther Festspielen Wagners "Ring". Da vergessen einige Wagnerianer sogar ihre Abneigung gegen die Inszenierung. Unterdessen haben die Verantwortlichen ein Ticket-Update gegeben.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Großer Jubel, Getrampel und sogar ein paar Standing Ovations: Das Bayreuther Publikum würdigt einen historischen Moment mit viel Applaus. Zum ersten Mal dirigiert eine Frau bei den Bayreuther Festspielen Richard Wagners Mammutwerk "Der Ring des Nibelungen". Simone Young bestand ihr Debüt beim ersten Teil, dem "Rheingold", mit Bravour und wurde für ihr stimmiges Dirigat gefeiert.

Mit Young, Nathalie Stutzmann ("Tannhäuser") und Oksana Lyniv ("Der fliegende Holländer") sind in diesem Jahr mehr Frauen in Bayreuth am Pult als Männer. Das gab es in der Festspielgeschichte noch nie. Lyniv war 2021, vor erst drei Jahren, überhaupt die erste Frau, die jemals eine Oper bei den Bayreuther Festspielen dirigierte.

Abneigung gegen "Netflix-Ring" gerät in den Hintergrund

Bei der Begeisterung über den musikalischen Teil des "Rheingolds" schien der ein oder andere Wagnerianer seine Abneigung gegen die als "Netflix"-Ring bekanntgewordene Inszenierung von Valentin Schwarz sogar – zumindest kurzzeitig – vergessen zu haben. Oder vielleicht funktioniert seine Idee, Wagners Oper über das gestohlene Rheingold, bestohlene Rheintöchter, den gierigen Göttervater Wotan, Riesen und Zwerge als moderne Familiensaga im Stil einer Streaming-Serie zu erzählen, auch einfach mit den Jahren immer besser.

Schwarz' Inszenierung ist überaus umstritten und wurde in den vergangenen beiden Jahren von großen Teilen des Bayreuther Publikums gnadenlos ausgebuht. Das Regieteam zeigt sich traditionell allerdings erst nach dem vierten "Ring"-Teil, der "Götterdämmerung", dem Publikum. Am Montag steht zunächst der zweite Teil der Tetralogie auf dem Spielplan, die "Walküre".

Besonderer "Ring" im Jubiläumsjahr

Im kommenden Jahr soll der Schwarz-"Ring" nach dann vier Spielzeiten zum letzten Mal auf dem Spielplan stehen. Dann folgt das große Jubiläumsjahr 2026, in dem die Festspiele 150. Geburtstag feiern und alle zum Bayreuther Standardrepertoire gehörenden Richard-Wagner-Opern sowie das Frühwerk "Rienzi" aufgeführt werden sollen. Laut Festspiel-Sprecher Herrmann gibt es dafür ganz spezielle Pläne: "Es wird ein besonderer 'Ring' nur im Jubiläumsjahr", sagte er der dpa. Details verriet er nicht.

Bayreuther Festspiele in diesem Jahr offiziell "ausverkauft"

Neben der Besetzung der Dirigentenstelle unterschied sich die "Ring"-Vorstellung im Vergleich zum Vorjahr in einem weiteren Punkt. Denn damals hatte es für die Vorstellung noch freie Plätze gegeben, alle anderen Aufführungen waren ausverkauft. Anders in diesem Jahr, wo der "Parsifal" die letzte Inszenierung gewesen war, für die es vor dem Start der Festspiele noch Karten gab. Wenige Tage nach dem Beginn des Opernspektakels aber waren auch die weg – und die Festspiele konnten volles Haus melden. Sie seien "komplett ausverkauft", sagte Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann der Deutschen Presse-Agentur.

Mit Information von dpa

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Simone Young bestand ihr Debüt bei den Richard-Wagner-Festspielen mit Bravour und wurde für ihr stimmiges Dirigat gefeiert. (Archivfoto)

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