Schülerinnen und Schüler mit Masken im Unterricht sind ein inzwischen gewohnter Anblick. Doch bei der Maskenpflicht soll es Änderungen geben. Der Deutsche Lehrerverband warnt davor, die Maskenpflicht an Schulen abzuschaffen, während vielerorts die Corona-Inzidenzen steigen. An Stelle der Öffnungspläne der Bundesregierung sei vielmehr eine Verschiebung oder gar Rücknahme von Lockerungsschritten zu erwägen, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger aus dem Kreis Rottal-Inn der "Rheinischen Post" . "Als Lehrerverband rechnen wir angesichts der künftigen ausschließlichen Zuständigkeit der Länder für Schutzmaßnahmen an Schulen mit einem noch bunteren und rational kaum mehr nachvollziehbaren Flickenteppich beim Corona-Schutz an Schulen."
Viele Lehrerinnen und Lehrer krank
Die nach wie vor grassierende Omikron-Variante und ihr noch ansteckenderer Subtyp BA.2 führten an vielen Schulen zu Ausfällen beim Lehrpersonal "wie in den gesamten Monaten zuvor nicht", sagte Meidinger. "Bei kompletter Aufhebung von Maskenpflicht und in einzelnen Bundesländern auch der Testpflicht, würden angesichts der hochinfektiösen Omikron-Variante die Covid-Infektionen ungebremst durch die Schulen laufen." Nach seinem Eindruck werde zu wenig Rücksicht auf Lehrerinnen und Lehrer genommen . Allerdings gibt es auch Befürworter einer Abschaffung der Maskenpflicht, die eine Erleichterung für Kinder und Jugendliche nach zwei Jahren Pandemie für nötig halten. Die Elternschaft ist an vielen Schulen gespalten.
Berufsbezogene Impfpflicht auch für Lehrerinnen und Lehrer
Der Bundesverband der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) plädiert derweil für eine Ausweitung der berufsbezogenen Impfpflicht auch auf Lehrer. "Wenn wir die Maskenpflicht in der Schule lockern, ist es umso wichtiger, dass die Erwachsenen geimpft sind", sagte Vize-Verbandschefin Elke Bruns-Philipps der "Rheinischen Post". "Die Ausweitung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht auf Lehrer und Erzieher wäre ein Weg, wenngleich viele von ihnen bereits geimpft sind. Erwachsene können durch ihre Impfung sich selbst und die Kinder schützen."
CSU und Freie Wähler können sich bei der Maskenpflicht nicht einigen
Die bayerische Staatsregierung ist unterdessen uneins über ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht. Die Freien Wähler konnten sich in der Kabinettssitzung am vergangenen Dienstag gegenüber der CSU nicht mit der Forderung durchsetzen, die Maskenpflicht wenigstens an Grundschulen ab der kommenden Woche abzuschaffen. Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) begründete das Festhalten an den derzeit noch geltenden Regelungen vor allem damit, dass man nicht kurz vor der für kommende Woche geplanten Bund-Länder-Runde zu Corona Dinge beschließen wolle, die kurz darauf möglicherweise hinfällig seien.
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