Nach Russlands Überfall auf die Ukraine hatte Kanzler Olaf Scholz eine "Zeitenwende" ausgerufen. Die neue Litauen-Brigade der Bundeswehr soll dazu ein Leuchtturmprojekt werden. Elf Milliarden Euro dürften nötig sein, um diese Brigade zu finanzieren. So lautet eine erste Schätzung, die ein Ministeriumsvertreter am Mittwoch im Verteidigungsausschuss erläutert hat. Das bestätigten Teilnehmer der Sitzung dem ARD-Hauptstadtstudio. Vorher hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Geld für Waffen und Wohnungen
Die Milliarden sind unter anderem nötig, um den neuen Kampfverband mit Panzern und anderen Waffen auszustatten. Außerdem müssen Kasernen und Wohnungen gebaut werden. Denn die Soldatinnen und Soldaten sollen auf Dauer in Litauen stationiert sein - nicht nur für ein paar Monate, wie sonst bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr üblich. Offen ist, wie die Kosten zwischen Deutschland und Litauen aufgeteilt werden.
Ziel: Abschreckung Moskaus
Fest steht aber, dass Litauen ein großes Interesse an der Stationierung des neuen Großverbands hat. Das wurde erst vor Kurzem deutlich, als die Soldaten eines Vorkommandos in das Land an der Ostsee geflogen sind. Sie wurden vom litauischen Verteidigungsminister persönlich empfangen.
Die Brigade soll in den kommenden Jahren aufgebaut werden, bis 2027 einsatzfähig sein und am Ende fast 5.000 Männer und Frauen umfassen. Ihre Aufgabe: das russische Regime davon abhalten, ein Nato-Land anzugreifen.
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