Viele haben ihre Hochzeit lange geplant und heiraten am 24.04.24, weil sich das Datum so gut merken lässt. Doch auch ohne großen Aufwand konnten Paare am Mittwoch kirchlich heiraten oder sich einen kirchlichen Segen für ihre Liebe geben lassen. Denn zum zweiten Mal bot die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern die Aktion "einfach heiraten" an. In diesem Jahr beteiligten sich auch in Mittel- und Oberfranken deutlich mehr Gemeinden als noch im vergangenen Jahr.
Heiraten für Kurzentschlossene
Die Aktion "einfach heiraten" richtete sich sowohl an bereits standesamtlich Verheiratete als auch an Frischverliebte, Jubelpaare und queere Paare. In den Kirchen standen Pfarrpersonal, Blumenschmuck, musikalische Begleitung und mancherorts sogar Sekt, Kaffee und Kuchen bereit. Und bayernweit haben sich 626 Paare an diesem Aktionstag in Bayern segnen lassen, wie die Evangelisch Lutherische Kirche am Donnerstag mitteilte. Es gab 266 kirchliche Trauungen für Menschen, die bereits standesamtlich verheiratet waren sowie 360 Segnungen für Verliebte. Die meisten kamen in Bamberg vorbei. 40 Paare ließen sich dort segnen.
Heiraten ohne großes Tamtam
Auch das Ansbacher Pfarramt machte bei der Aktion mit. Für den Anlass war es extra mit Teelichtern und Herzchen festlich geschmückt. Eines der Paare, das sich dort am Mittwochvormittag spontan den kirchlichen Segen geben ließ, hat im BR24-Interview erzählt, das es seit 41 standesamtlich verheiratet ist. "Und wir wollten immer eine ganz persönliche kirchliche Trauung", so die Braut, "ohne großes – wie heißt es so schön – Tamtam und es hat bisher einfach nie die Möglichkeit gegeben." Als die beiden dann von der Aktion der evangelischen Kirche gelesen haben, dann war das "sofort einfach 'Ja'" und so sind sie am Morgen im Pfarramt erschienen – und waren richtig nervös.
Ähnlich nervös wie das Brautpaar fühlte sich auch Pfarrerin Andrea Möller, die so eine Spontan-Trauung zum ersten Mal machte. "Es ist eine freudige Anspannung", meinte sie, "vor allem, wenn ich das Brautpaar sehe, das ich jetzt trauen darf. Also, das ist eine Freude."
Eine kleine, feine Hochzeitszeremonie
Pro Trauung waren etwa 20 Minuten vorgesehen. Im Pfarramt sollte das Paar vorab einen Fragebogen ausfüllen, mit dem hat sich die Pfarrerin dann vorbereitet. Dann ging es zur Pforte der Sankt Gumbertus Kirche, dort wurde das Brautpaar abgeholt. Unter Glockenläuten wurde dann in die Kirche eingezogen und in der Schwanenritter-Kapelle fand die Trauung statt – mit Orgelmusik, die sich das Brautpaar ausgesucht hatte.
Mit dem Vorgespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer und Sektempfang sollten die Paare etwa 90 Minuten Zeit einplanen. In vielen Kirchen waren Voranmeldungen möglich, aber nicht unbedingt notwendig, auch Kurzentschlossene konnten einfach vorbeikommen, hieß es aus den Gemeinden.
Kirche rechnet mit viel Zuspruch
Damit die Hochzeit rechtlich gültig ist, müssen die Paare allerdings schon standesamtlich getraut sein. Und sie sollten den Nachweis auf jeden Fall dabei haben. Wenn einer der Partner evangelisch ist, kann die Trauung dann als kirchliche Hochzeit in das Kirchenbuch eingetragen werden.
Nach dem bereits im vergangenen Jahr gut angenommenen Angebot, bei dem an manchen Orten bis in die Nacht hinein getraut wurde und sich den Angaben zufolge 13 Kirchengemeinden beteiligt hatten und 252 Paare gesegnet wurden. gingen die Erwartungen der evangelischen Kirche in diesem Jahr mit noch mehr Zuspruch voll und ganz auf.
17 Kirchen in Mittel- und Oberfranken nehmen teil
An 17 Orten in Ober- und Mittelfranken konnten Paare sich auch ohne Termin spontan einen Segen für ihre Liebe geben lassen. Die Orte waren in Mittelfranken: die Johanneskirche in Abensberg, Rieterkirche St. Marien in Absberg, Schwanenritterkapelle in Ansbach, Evangelische Studierendengemeinde Erlangen, St. Michael in Fürth, Stadtkirche in Neustadt an der Aisch, St. Lorenz in Nürnberg, St.-Jakobs-Kirche in Rothenburg ob der Tauber, Stadtkirche und Dreieinigkeitskirche in Schwabach sowie St. Rochus in Zirndorf.
In Oberfranken fanden die Trauungen in folgenden Gemeinden statt: Stephanskirche in Bamberg, St.-Michaelskirche in Creußen, Dreieinigkeitskirche in Gräfenberg, Jakobuskirche in Herreth, St. Lorenz in Hof sowie die Stadtkirche St. Peter und Paul in Münchberg.
Bayernweit machten 47 Kirchengemeinden mit. Beim nächsten "besonderen" Datum, am 25.5.2025, soll es nach den Angaben der Landeskirche wieder einen Aktionstag "einfach heiraten" in Bayern geben.
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