Lisa Neumann an der Kreissäge
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Die Hochschule Coburg hat einen Ort geschaffen, in dem hochmoderne Maschinen und Hightechgeräte von Privatpersonen ausprobiert werden können.

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Makerspace: Coburg bietet offene Werkstatt für Hobbyhandwerker

Makerspace: Coburg bietet offene Werkstatt für Hobbyhandwerker

Im "Creapolis Makerspace", der offenen Werkstatt der Hochschule Coburg, können sich Hobbyhandwerker ausprobieren. Hier stehen professionelle Maschinen und Räume zur Verfügung – viel Vorwissen muss nicht mitgebracht werden muss.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Lisa Neumann ist gelernte Schreinerin. Da sie keine eigene Werkstatt zu Hause hat, nutzt sie die Räume im sogenannten "Creapolis Makerspace" der Hochschule Coburg. Hier stehen ihr Maschinen zur Verfügung, die sonst nur in großen Werkstätten zu finden sind. Mehrmals in der Woche kommt die 29-Jährige hierher, aktuell baut sie ihr eigenes Brettspiel. Mit der großen Kreissäge geht sie routiniert ans Werk. Aus einem Brett entsteht ein filigraner Boden für das Spiel.

Bastler und Profis helfen sich gegenseitig

Seit mehr als sechs Jahren gibt es den Makerspace auf dem alten Schlachthofgelände in Coburg bereits. Gefördert wird das Projekt durch eine Initiative von Bund und Freistaat Bayern. Jeder kann ihn kostenfrei nutzen. Nur das Material muss bezahlt werden: Nach einer Einweisung stünden die Werkstätten den Hobbyhandwerkern zur Verfügung, sagt Lorenz Raab, Leiter des Makerspace: "Wir haben bereits fast 2.000 Nutzer, die mindestens einen Einweisungskurs gemacht haben." Darunter seien Studierende, Lehrende, aber auch Menschen, die die Räume als Werkstatt nutzen.

Profimaschinen nutzen

3D-Drucker, Lasercutter oder eine CNC-Fräse können die Hobbyhandwerker nutzen. Würde man sich diese Maschinen privat kaufen, wären mehrere zehntausend Euro fällig, sagt Raab. Die offene Werkstatt sei Treffpunkt für Jung und Alt. Es habe schon Rentner gegeben, die ihr lange entwickeltes Projekt mithilfe des 3D-Druckers endlich umsetzen konnten.

Neumann, die sich künftig als Schreinerin selbstständig machen möchte, schwärmt vom Angebot des Makerspace: "Ich lerne hier so viele Menschen kennen, hier bekommt man immer Unterstützung."

Lautsprecherboxen selbst bauen

Im Technikraum ist Wolfram Klatt dabei, Kabel für seine neue Lautsprecherbox zu löten. Als er vor sechs Jahren in den Makerspace kam, sei er handwerklich völlig unbegabt gewesen, erzählt er. In den vergangenen Jahren habe er vieles gebaut, von einer Bewässerungsanlage für seinen Balkon bis hin zu neuen Soundboxen für sein Wohnzimmer. Aktuell arbeitet er an großen Lautsprechern, die in Kürze fertiggestellt sein sollen. Mehr als 100 Stunden Arbeit steckten hier sicher drin, sagt Klatt. Aber Arbeitszeit koste ihn ja nichts und er müsse nur das Material zahlen. "Sonst könnte ich mir Boxen dieser Größe gar nicht leisten."

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Wolfram Klatt lötet Kabel für seine neue Lautsprecherbox.

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