85 Prozent der schwäbischen Unternehmen bewerten Cyberkriminalität und Datenspionage als relevante Gefahr für ihren Geschäftsbetrieb - zu Recht. Denn mittlerweile ist im Regierungsbezirk schon mehr als jedes dritte Unternehmen von Hackern attackiert worden. Auch der russische Geheimdienst soll dabei seine Finger im Spiel haben.
Immer mehr Hacker greifen an
Die Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK) glaubt, dass es in Zukunft sogar noch mehr Hackerangriffe auf schwäbische Firmen geben wird. Denn inzwischen haben es die Täter nicht mehr nur auf global agierende Konzerne abgesehen, sondern auch auf kleine und mittelständische Unternehmen, so Anna Kilger, die für Digitalisierung und IT-Sicherheit bei der IHK Schwaben zuständig ist.
Hacker wollen meistens Geld erpressen
Bei den meisten Angriffen handelt es sich nicht um "klassische Spionage", wie im Prozess vor dem Oberlandesgericht München gegen einen Mann, der an der Uni Augsburg arbeitet und - so die Anlage - Informationen an den russischen Geheimdienst verkauft haben soll. Laut Kilger geht es beim Großteil um Einschleusung sogenannter "Ransomware". Diese Schadprogramme verschlüsseln die Firmendaten und fordern für deren Freigabe Geld.
IHK: Schwäbische Firmen schützen sich nicht gut genug
Wie Anna Kilger weiter erklärt, investieren die Unternehmen - trotz ihres Wissens um die Gefahr - noch viel zu wenig in entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sollten bis zu 20 Prozent der IT-Kosten für Schutzmaßnahmen ausgegeben werden. "Davon sind wir meilenweit entfernt, gerade bei kleinen Unternehmen", so die Expertin.
IHK Schwaben informiert über Sicherheitstechnologien
Deshalb habe die IHK Schwaben ihr Beratungsangebot deutlich aufgestockt. Dabei gehe es vor allem um die Schulung der Mitarbeiter, um die Einführung und Anwendung moderner Sicherheitstechnologien in den Betrieben.
Die IHK Schwaben vertritt rund 140.000 Unternehmen in der Region.
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