Die Kinder zur Kita fahren, sperriges Gepäck oder einen Großeinkauf transportieren – Fahrten, für die viele bisher normalerweise das Auto nutzen, werden immer öfter mit dem Lastenrad erledigt. Ein Förderprogramm des Bayerischen Verkehrsministeriums soll helfen, dass jetzt in mehr Städten Verleihsysteme für solche Lastenräder entstehen. Auch in Niederbayern und der Oberpfalz sollten Projekte gefördert werden – aber nicht alle sind begeistert.
Vollautomatisches Lastenrad-Mietsystem für Passau
Mit dem Modellprojekt "Lastenrad mieten, Kommunen entlasten" werden in diesem Jahr sieben Modellkommunen in ganz Bayern gefördert - darunter auch die Stadt Passau. Dort soll dieses Jahr ein vollautomatisches Lastenrad-Mietsystem installiert und erprobt werden. Gezahlt werden der Stadt die Anschaffung der Räder, die Einrichtung von Stellplätzen und unter anderem auch die Buchungsplattform, mit der die Lastenräder ausgeliehen werden können. Bisher wurden nach Angaben einer der Stadt Passau 24 Räder sowie zwölf Stationen von der Stadt beschafft.
Wie Lastenräder Autofahrten verhindern können
In Städten wie Regensburg und Straubing, sowie im Landkreis Regensburg gibt es bereits die Möglichkeit bei privaten Anbietern Lastenräder auszuleihen. Die Projekte, die das Verkehrsministeriums fördert, sollen ähnlich funktionieren.
In den Modellregionen soll außerdem untersucht werden, ob durch die Lastenräder Autofahrten ersetzt werden können, und welche Verbesserungen sich möglicherweise auch im Verkehr der Kommunen erkennen lassen.
Postbauer-Heng legt Projekt auf Eis
Auch der Markt Postbauer-Heng im Landkreis Neumarkt hätte die Förderung des Bayerischen Verkehrsministeriums bekommen. Doch BR-Recherchen ergaben, dass der Markt die Förderung auf Eis gelegt hat. Der Grund: Aus der Bürgerschaft kam Protest.
Rund 200.000 Euro Eigenbeteiligung hätte der Markt laut der zweiten Bürgermeisterin Angelika Herrmann selbst investieren müssen, doch die Einwohner sollen protestiert haben, dass die Lastenräder nicht benötigt werden.
Weitere Modellkommunen ausgezeichnet
Bewerben für die Förderung konnten sich alle Städte und Gemeinden mit bis zu 130.000 Einwohnern. Eine Fachjury hat dann aus 99 Bewerbern ausgewählt, wer die Förderung bekommt. Neben Passau wurden Cadolzburg, Freising, Lindau, Würzburg, Marktredwitz sowie der Erholungsort Lechbruck als Modellkommunen ausgezeichnet.
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