Das milde Wetter hat Tiere und die Natur aus dem Winterschlaf gelockt, teilte der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mit Sitz in Hilpoltstein im Landkreis Roth mit. In Bayern könne man derzeit vielerorts Amseln und Kohlmeisen wie im Frühling singen hören. Der milde Winter bringe aber den Rhythmus der heimischen Tier- und Pflanzenwelt durcheinander. "Die Verbreitung und Vielfalt der Arten verändern sich kontinuierlich durch die Klimakrise", erklärt die LBV-Expertin Angelika Nelson. So würden einige Vogelarten früher balzen und brüten, aber dann nicht die erforderliche Nahrung zum Füttern ihrer Jungen finden.
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Aufwachen aus dem Winterschlaf kostet Energiereserven
Für Winterschlaf haltende Säugetiere, wie Igel, Siebenschläfer oder Fledermaus sei es problematisch, wenn länger anhaltende milde Wetterperioden sich zu häufig mit Kälteeinbrüchen abwechseln. Dann verbrauchen die Säugetiere für jedes Aufwachen aus dem Winterschlaf wichtige Energiereserven. "Unter Umständen reichen die angelegten Fettreserven dann nicht mehr aus, um die restliche kalte Jahreszeit gut zu überstehen", so Nelson. Auch für die Pflanzen und Insektenwelt ist die winterliche Wärmeperiode ungesund. Winterlinge und Krokusse treiben teilweise jetzt schon aus. So könne es dazu kommen, "dass der Blühzeitpunkt von Pflanzen nicht mehr mit dem Flugzeitpunkt von Insekten übereinstimmt", sagt Angelika Nelson.
Insekten soll mit privater Bepflanzung geholfen werden
Doch auch Insekten verändern ihr Verhalten. Wild- und Honigbienen, manche Hummel- und Schmetterlingsarten sind immer öfter bereits im Januar aktiv und drängen sich um das spärliche Blütenangebot. Die Tier- und Pflanzengemeinschaften müssen sich den klimatischen Veränderungen anpassen. "Wenn wir viele verschiedene heimische Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, im Garten oder auf dem Balkon anbauen, greifen wir den Insekten unter die Flügel", rät Nelson.
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