Daumen hoch oder Daumen runter? Diese Frage geht an die Kinder des Heinrich-Galm-Kindergartens in Memmingen. Sie sollen lernen, was Hund Rocky fressen darf und was nicht. Bei Taschentüchern, Klebstoff und auch bei einer Schere ist für die Kinder schonmal klar: Das gehört nicht auf den Speiseplan. "Hundeleckerlies", die gehen in Ordnung, weiß eines der Kinder zu berichten.
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Kinder lernen Regeln und Verantwortung
"Wir streicheln ihn", erzählt ein Mädchen. "Wir lernen und spielen mit ihm", sagt ein Bub. Rocky ist der Hund von Kita-Leiterin Luisa Fischer. Fischer hat ihren Schwerpunkt schon in der Ausbildung auf tiergestützte Pädagogik gelegt. Und Rocky wiederum ist ein ausgebildeter Kindergartenhund. "Was passt, was dürfen wir, wo müssen wir aufpassen?", das, so Fischer, sind Fragen, auf die die Kinder achten sollen. Außerdem wird ihnen vermittelt, dass Rocky ein Lebewesen ist, und dass es ihm gut gehen soll. So lernen die Kinder mit dem Hund auch viele andere, grundlegende Dinge, die in einem Kindergarten vermittelt werden.
Unterschiede zum Hund helfen Kindern bei der Selbstwahrnehmung
Auch die Unterschiede zwischen Mensch und Hund spielen eine wichtige Rolle. Die Kinder merken etwa, dass der Hund ein Fell, sie selbst aber nur eine Haut haben. Auch für die Wahrnehmung des eigenen Körpers nehmen die Kinder so einiges mit: "Sie spüren sich selbst, wenn sie einen Hund streicheln – sie spüren aber auch die nasse Zunge", erzählt Kita-Leiterin Luisa Fischer aus dem Alltag mit Rocky.
Kindergartenhund hat Unterstützung der Stadt
Die Stadt als Trägerin des Kindergartens unterstützt Rockys Besuche bei den Kindern. "Ich hätte den Rocky nicht, wenn der Träger nicht ja gesagt hätte", betont Fischer. Jörg Haldenmayr, Leiter des Referats für Familie, Jugend und Soziales der Stadt Memmingen, wiederum ist es wichtig, dass der Kindergartenhund eine dauerhafte Beziehung zu einer bestimmten Einrichtung hat. "Rocky hat feste Arbeitszeiten, wenn ich das mal so nennen darf. Das ist aus dem Tierschutzgedanken heraus auch wichtig", sagt Haldenmayr. So etwas lasse sich nur umsetzen, wenn jemand einen eigenen und geeigneten Hund in die Kita mitbringe. Weil bei Rocky beides zusammenkommt, haben ihn die Kinder viermal pro Woche für jeweils eineinhalb Stunden um sich.
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