Am Wochenende hat es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gleich zwei bewaffnete Raubüberfälle auf Tankstellen gegeben. Verletzt wurde niemand. In einem Fall erbeutete der Täter mehrere hundert Euro Bargeld.
Versuchter Überfall: Täter gingen leer aus
Am Freitagabend haben unbekannte Täter gegen 20 Uhr versucht, eine Tankstelle an der Hauptstraße in Theilenhofen zu überfallen, teilt die Kriminalpolizei mit. Die Männer forderten den Verkäufer dazu auf, Bargeld herauszurücken. Der Mann weigerte sich jedoch und die Räuber flüchteten. Der Mitarbeiter rief die Polizei, die konnten die Unbekannten aber nicht mehr ausfindig machen – obwohl ein Polizeihubschrauber an der Suche beteiligt war.
Täter des zweiten Raubüberfalls flüchtig
Einen Tag später überfiel erneut ein Unbekannter eine Tankstelle, diesmal direkt in Gunzenhausen. Der Täter betrat laut Meldung des Polizeipräsidiums Mittelfranken Samstagnacht kurz vor Mitternacht die Tankstelle in der Nürnberger Straße und forderte den Mitarbeiter auf, mehrere Hundert Euro herauszurücken.
Den genauen Ablauf zeigen die Aufnahmen der Überwachungskamera. Karina Gebert, Pächterin der Eni Station, schildert im Gespräch mit News5: "Er lief ganz entspannt rein, kaufte sich zwei Red-Bull-Dosen, wollte sie bezahlen und in dem Moment, als ihm der Kollege das Wechselgeld zurückgab, zog er die Waffe aus der Hosentasche." Der Mitarbeiter rückte das Geld heraus, der Täter steckte die Scheine und die zwei Red-Bull-Dosen ein und verließ die Tankstelle. In der Nacht suchte die Polizei den Täter, unter anderem mit Hubschrauber und Hunden. Allerdings ohne Erfolg, der Mann ist weiterhin auf der Flucht.
"Nicht den Helden spielen"
Gebert sagt, für solche Fälle weise sie die Mitarbeiter an: "Nicht den Helden spielen, sondern Geld aushändigen." Auch Polizeisprecher Michael Petzold empfiehlt in solchen Situationen "den Forderungen nachzukommen, Bargeld auszuhändigen und in einem günstigen Augenblick die Polizei zu verständigen". Für solche Fälle sei die Tankstelle ohnehin versichert, sagt Gebert.
Der Mitarbeiter, der bedroht wurde, stehe noch unter Schock und werde nun erst einmal Tagesschichten übernehmen, "bis er das alles einigermaßen verdaut hat."
Suche nach den Tätern
Die Kriminalpolizei Ansbach führt die Ermittlungen in den beiden Fällen und bittet auch mögliche Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0911 2112-3333 zu melden. Die Täter von Freitag trugen laut Polizei schwarze Klamotten und waren maskiert. Der Täter von Samstag soll etwa 1,75 bis 1,85 Meter groß und schlank sein. Er war mit einer Jeans, einem dunklen Kapuzenpullover und weißen Turnschuhen bekleidet.
Zusammenhänge zwischen den beiden Überfällen sehe die Polizei bislang nicht, prüfe das aber, sagt Pressesprecher Petzold: "Die Personenbeschreibungen sind ja sehr verschieden, außerdem haben sich die Täter unterschiedlich verhalten."
Zum Hören: Raubüberfall an Tankstelle in Franken
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