Die Müll-Sortierungsanlage der WeSort.AI GmbH
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Müllsortierung mit KI: Bekommt Würzburger Start-up Gründerpreis?

Müllsortierung mit KI: Bekommt Würzburger Start-up Gründerpreis?

Wenn am Dienstag der Deutsche Gründerpreis 2024 verliehen wird, könnte ein Würzburger Jungunternehmen zu den Preisträgern gehören. Die WeSort.AI GmbH hat ein Verfahren entwickelt, um Wertstoffmüll mithilfe von KI besonders effektiv zu sortieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Das Würzburger Start-up, die WeSort.AI GmbH, hat es ins Finale des Deutschen Gründerpreises 2024 geschafft, der am 24. September in Berlin verliehen wird. Das junge, unterfränkische Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, um Wertstoffmüll besonders effektiv zu sortieren. Eigenen Angaben zufolge liegt die Sortierreinheit bei über 90 Prozent. Das Verfahren des Würzburger Start-ups könnte künftig dazu beitragen, dass viel mehr Wertstoffmüll tatsächlich recycelt wird, als bisher. In der Regel wird Wertstoffmüll in Deutschland noch verbrannt oder ins Ausland exportiert. 2022 wurden lediglich 17 Prozent zu Rezyklat verarbeitet.

"Es ist eine große Ehre für uns und unser ganzes Team, nominiert zu sein und es ist eine großartige Ermutigung, jeden Tag auf neue das Beste zu geben, das Recycling ein großes Stück voranzubringen", freut sich CEO und Unternehmenssprecher Nathanael Laier. "Die Aufmerksamkeit, die man durch den Preis bekommt, ist natürlich riesig. Wir freuen uns über jeden Menschen, den wir inspirieren können, sich selbst der Herausforderung zu stellen, ein Unternehmen zu gründen, um damit die Zukunft von morgen zu gestalten", fährt er fort.

Prototyp sortiert Müll in der Hälfte der Zeit

Laut der Jury des Deutschen Gründerpreises kann die KI von WeSort.AI über sieben Millionen verschiedene Produkte unterscheiden. So ist sie in der Lage, von einer PET-Flasche die Marke auszulesen, das Volumen zu berechnen, das Gewicht zu bestimmen und dann zu sortieren. Das Analysemodul erfasst mittels Kamerasystem und KI die Eigenschaften von Müll-Objekten auf einem Förderband. In einer Sortierkammer mit Luftdruckdüsen werden die Düsen per Computer gesteuert und so das jeweilige Müllstück in den richtigen von vier Stoffkanälen geblasen. Der Jury zufolge brauchen menschliche Sortierer fünfmal länger und erreichen bei der Genauigkeit gerade einmal die Hälfte.

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Unterseite des Analysemoduls für Wertstoffmüll

Startschuss vor knapp drei Jahren

Die WeSort.AI GmbH wurde im Oktober 2021 gegründet. Das Unternehmen entwickelte in der Folge eine KI-basierte Müllanalyse- und Sortiermaschine, die nach eigenen Angaben Müll signifikant kostengünstiger und wesentlich reiner sortieren kann. Das junge Unternehmen beschäftigt mittlerweile zwölf Mitarbeiter. CEOs sind die Brüder Johannes und Nathanael Laier. Im Dezember 2023 erreichte die KI-Sortiermaschine der Firma Serienreife. Die Sortieranlage befindet sich im Technikum in der Alten Landstraße in Würzburg.

Der Deutsche Gründerpreis wird gemeinsam vom ZDF, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband, Porsche und der Zeitschrift "Stern" vergeben.

Im April 2022 gewann die WeSort.AI GmbH bereits den bundesweiten "Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Damals gab es 32.000 Euro als Siegprämie.

Zum Video: Globale Müll-Plage

Bergeweise Plastikmüll in Asien.
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