Vor dem sogenannten Autogipfel am Montag in Berlin haben sich die Umweltorganisation Greenpeace und die IG-Metall für eine andere Förderpolitik für E-Autos ausgesprochen – aus unterschiedlichen Gründen.
Greenpeace fordert Kaufprämie für kleine, sparsame E-Autos
Greenpeace hat dabei vor allem die aus ihrer Sicht ungerechte und ökologisch schädliche Förderung von Dienstwagen im Blick. Stattdessen solle der Wirtschaftsminister besser eine Prämie für kleine, sparsame E-Autos bis maximal 30.000 Euro auflegen, teilte die Umweltschutzorganisation mit. Diese solle mit einer Neuzulassungssteuer für schwere Verbrenner gegenfinanziert werden. So könne es gelingen, bis 2030 die angepeilten 15 Millionen E-Autos auf die Straßen zu bekommen. Gleichzeitig würden die europäischen Abgasgrenzwerte eingehalten.
IG Metall: Sicherung von Arbeitsplätzen durch Kaufprämie
Der IG Metall geht es dagegen in erster Linie um die Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie. "Das würde den Herstellern und den Zulieferern, die ja schon Milliarden in die E-Mobilität investiert haben, helfen und so Arbeitsplätze sichern", erklärte ein Gewerkschaftssprecher der "Bild am Sonntag" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) zufolge. Den deutschen Herstellern würde es im Wettlauf mit außereuropäischen Herstellern neuen Schwung geben, so ein Sprecher.
Mehrere sozial und ökologisch orientierte Verbände forderten eine "sozial gestaffelte Kaufprämie". "Der stagnierende Absatz von E-Autos gefährdet nicht nur die Klimaziele, sondern auch Arbeitsplätze in der Automobil- und Zuliefererindustrie", hieß es von der Klima-Allianz Deutschland.
"Autogipfel" mit Bundeswirtschaftsminister Habeck in Berlin
Angesichts der Branchenkrise hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Montag Vertreter der Autobranche nach Berlin eingeladen. Er hat neue Fördermaßnahmen für Elektroautos in Aussicht gestellt, darunter steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen. Die bisherige Kaufprämie war wegen knapper Kassen 2023 ausgelaufen. Ein E-Auto kostet nach einer Studie des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer gut ein Fünftel mehr als ein vergleichbarer Verbrenner. In der SPD-Bundestagsfraktion kursiert bereits ein Vorschlag für eine neue Prämie von bis zu 6.000 Euro.
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