Zehn Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Mittwoch die Ampfingstraße nahe des Münchner Ostbahnhofs blockiert. Sieben von ihnen hätten sich an die Fahrbahn geklebt, zwei aneinander und einer habe sich ohne Kleber auf die Straße gesetzt, teilte die Polizei mit. Rund eineinhalb Stunden hätten die Beamten gebraucht, um alle Teilnehmer der Protestaktion von der Straße zu lösen. Die Polizei nahm die zehn Aktivisten mit zu einer Dienststelle.
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Weitere Aktivisten sägten Spitze von Weihnachtsbaum in Berlin ab
Die Gruppe "Letzte Generation" macht immer wieder mit Protestaktionen gegen eine, aus ihrer Sicht unzureichende Klimapolitik in Deutschland auf sich aufmerksam. Konkret fordern die Aktivisten ein Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket. Schwerpunkte der Aktionen waren bisher meist Berlin und München. So sägten Aktivisten der Gruppe heute Morgen die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor ab.
Viele Klimaaktivisten wieder auf freiem Fuß
Erst am Dienstag hatten Mitglieder der Gruppe mit einer Klebeaktion den Verkehr am Stachus blockiert. Der zuständige Haftrichter ließ alle Aktivistinnen und Aktivisten im Laufe des Mittwochabends wieder frei. Zudem wurde heute Morgen ein Klimaaktivist nach 17 Tagen vorzeitig aus dem Präventivgewahrsam entlassen. Er hatte sich am 5. Dezember an einer Schilderbrücke auf einer Münchner Autobahn festgeklebt und sollte ursprünglich bis zum 5. Januar im Gewahrsam bleiben. Aktuell befindet sich damit noch ein Aktivist in Präventivgewahrsam. Auch er werde möglicherweise noch heute entlassen, teilte die Polizei München mit.
Neun Aktivisten in den letzten 30 Tagen in Gewahrsam
Ob die zehn Aktivistinnen und Aktivisten, die heute morgen den Verkehr am Münchner Ostbahnhof blockierten, in Gewahrsam genommen werden, werde aktuell geprüft. Insgesamt befanden sich in den vergangenen 30 Tagen in Bayern neun Aktivistinnen und Aktivisten der sogenannten „Letzten Generation“ im Präventivgewahrsam, von denen sieben fristgerecht bereits am 17. Dezember entlassen wurden.
"Letzte Generation" macht weiter – trotz Allgemeinverfügung
Die Stadt München hatte nach einem Klebe-Protest der Gruppe am Münchner Flughafen die Regeln für solche Aktionen per Allgemeinverfügung verschärft. Demnach ist bis Anfang Januar auch der Aufruf zu unangekündigten Klebe-Protesten auf den Straßen verboten.
Bei Verstoß drohen Sanktionen
Stellen sich die Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" gegen die neuen Regeln, drohen harte Strafen: Wer trotz der Allgemeinverfügung eine solche Protestaktion plant, leitet oder zur Teilnahme aufruft, riskiert bis zu einem Jahr Haft. Andere Missachtungen der Allgemeinverfügung können Bußgelder von bis zu 3.000 Euro nach sich ziehen.
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