Ursprünglich stammt die Asiatische Tigermücke aus den süd- und südostasiatischen Tropen. Sie ist nur bis zu acht Millimeter groß und an ihrer auffälligen schwarz-weißen Musterung zu erkennen. Durch Tourismus und Warenverkehr wurde die Tigermücke verschleppt und hat sich mittlerweile auch in mehreren Regionen Bayerns angesiedelt. Den ersten Fund in München gab es bereits 2019. Im vergangenen Jahr wurden in München 25 Exemplare der Tigermücke gezählt, wie die Stadt jetzt mitgeteilt hat.
Seit Mai 2023 unter Beobachtung
Die 25 Mücken wurden im Rahmen des Stechmückenmonitorings 2023 gefunden. Dafür hat das Gesundheitsreferat München ab Mai vergangenen Jahres an acht Messpunkten Mückenfallen aufgestellt. Die Fallen standen an Orten wie Kleingartenanlagen oder Friedhöfen und wurden regelmäßig kontrolliert. 21 der Tiere wurden in den aufgestellten Fallen gefunden, vier weitere wurden von Münchnern eingesendet.
Im vergangenen Jahr sei das Monitoring mit besonderem Blick auf die Asiatische Tigermücke ausgeweitet worden, schreibt Bürgermeisterin Verena Dietl. Aufgrund des Klimawandels sei eine Ausbreitung zu erwarten. Mit dem Monitoring solle eine mögliche Ansiedlung der Tigermücke frühzeitig erkannt und bekämpft werden, so Dietl weiter. Auch im kommenden Jahr soll deshalb das Stechmückenmonitoring fortgesetzt werden.
Tigermücken auch an anderen Orten Deutschlands gefunden
Es sei davon auszugehen, dass die Tigermücke über den Fernreiseverkehr aus Italien und anderen südeuropäischen Ländern nach Deutschland eingeschleppt wird, schreibt die Nationale Expertenkommission "Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern". Tatsächlich seien die ersten Eier von Tigermücken 2007 an einem Autobahnparkplatz nahe der deutsch-schweizerischen Grenze gefunden worden, weitere Tiere seien seit 2012 auf Raststätten der A5 im südlichen Baden-Württemberg entdeckt worden.
In Bayern sollen entlang der A93 seit 2015 immer wieder Tigermücken in die Fallen schwirren, schreiben die Forschenden in ihrem Bericht. Allerdings beschränke sich das Vorkommen von Tigermücken schon lange nicht mehr nur auf Süddeutschland, heißt es weiter: So hätten unter anderem Bürger aus Würzburg Tigermücken an die Forschenden geschickt.
Eine gute Nachricht hinsichtlich der Tigermücke konnte Fürth vermelden: Dort konnten Forschende die Tigermücken-Population durch konsequente Bekämpfung und konstantes Monitoring zurückzudrängen.
Stadt München: Gefahr für Menschen bislang "sehr gering"
Grundsätzlich ist der Stich der Asiatischen Tigermücke für Mensch und Tier nicht gefährlicher oder schmerzhafter als der Stich durch andere Mückenarten. Die Tigermücke kann allerdings Infektionskrankheiten wie das Dengue-Fieber übertragen, die in Deutschland bislang aber nur bei Reiserückkehrern festgestellt wurden. "Die Gefahr einer Infektion durch einen Stich der Tigermücke bleibt in München weiterhin sehr gering", so die Stadt.
Zur Bekämpfung: Kleinste Wasserstellen austrocknen
Asiatische Tigermücken nutzen Wasseransammlungen wie Regentonnen, Gießkannen und Eimer, um ihre Eier abzulegen. Es reichen aber auch schon kleinste Wasserstellen wie Blumenuntersetzer oder Vogeltränken aus. Deshalb empfiehlt die Stadt, man solle solche potenziellen Brutstätten regelmäßig reinigen oder ganz vermeiden. Wassersammelstellen wie Regentonnen und Zisternen solle man mit engmaschigen Netzen bedecken, um zu verhindern, dass die Mücken ans Wasser gelangen können, so die Stadt.
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