Mehrere Murenabgänge infolge eines schweren Gewitters sorgten im österreichischen Tirol für zum Teil massive Verkehrsbehinderungen. Die erste Mure war laut ORF Tirol am Montagabend gegen 19.30 Uhr auf die Zugstrecke zwischen Innsbruck und Seefeld abgegangen. Ein Zug sei im Bereich der Martinswand in die Mure gefahren, berichtet Christoph Gasser-Mair, Pressesprecher der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), und darin steckengeblieben. Rund 40 Personen seien betroffen gewesen. 20 weitere saßen laut ORF Tirol (externer Link) im Gegenzug aus Seefeld, der in eine weitere Mure fuhr. Alle Fahrgäste hätten die Züge mithilfe von Einsatzkräften unbeschadet verlassen können.
Bahn-Strecke bis voraussichtlich 19. August unterbrochen
Die ÖBB rechnet damit, dass die Aufräumarbeiten bis einschließlich kommenden Montag (19. August) dauern werden. Bis dahin gibt es Schienenersatzverkehr.
"Noch sind die letzten Bestandsaufnahmen im Gange, aber bei Tageslicht hat sich heute Dienstag schon gezeigt, dass die Schäden nach den Murenabgängen auf der Karwendelbahn beträchtlich sind", so die ÖBB in einer Pressemitteilung. Abhängig vom endgültigen Schadensbild sei auch nicht auszuschließen, dass die Streckensperre verlängert werden müsse.
Auch Straße zwischen Zirl und Innsbruck ist gesperrt
Auf der Straße gibt es eine Sperre der Tiroler Bundesstraße 171 zwischen Zirl und Innsbruck. Die Landesgeologie Tirol hat den Abschnitt nach eigenen Angaben begutachtet und mitgeteilt, dass die Straße bis auf Weiteres nicht befahren werden kann.
Eine Ausweichmöglichkeit besteht über die Autobahn A 12 (mautpflichtig) oder die Landesstraße 11, die Völser Straße. Am Zirler Berg gibt es bis Mittwoch eine Baustelle mit einstreifiger Verkehrsführung. Auf der Bundesstraße 177 zwischen Seefeld und Zirl soll der Verkehr dann am frühen Abend des Mittwoch wieder ohne Behinderungen fließen. Hier war die Straße vor Wochen zum Teil unterspült worden, der Untergrund musste stabilisiert werden.
Schienenersatzverkehr zwischen Innsbruck und Seefeld
Die ÖBB hat einen Schienenersatzverkehr zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Seefeld in Tirol und Scharnitz eingerichtet. Die Aufräumarbeiten werden dauern, denn das Gleis auf der Strecke ist an mehreren Stellen von Geröll überschüttet, Schienen und eine Weiche sind stark mit Schlamm verunreinigt. Darüber hinaus sind mehrere Schutzverbauungen stark in Mitleidenschaft gezogen und auch die Oberleitung muss abschnittsweise repariert werden.
"Die ÖBB haben bereits mit den Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten begonnen", so die Österreichische Bundesbahn. Im Bereich Martinswand werde nun ein Forstweg ebenfalls von Geschiebematerial befreit, um den Gleisbereich mit schwerem Gerät erreichen zu können. Auch Zweiwegebagger seien bereits organisiert, um das Gleis vom Geröll zu befreien.
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