Eine Gitarre steht auf einer Konzertbühne.
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Ein Konzert in Bamberg wurde am Wochenende kurzzeitig unterbrochen. (Symbolbild)

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Musiker zieht T-Shirt auf Bühne aus, Jugendzentrum zieht Stecker

Musiker zieht T-Shirt auf Bühne aus, Jugendzentrum zieht Stecker

Weil ein Gitarrist bei einem Konzert in Bamberg sein T-Shirt ausgezogen hat, hat ein Mitarbeiter der Bühne den Musikern den Stecker gezogen. Besucherinnen hätten sich unwohl fühlen können, heißt es. Auch die Polizei wurde gerufen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Auch vier Tage nach dem Auftritt der Metal-Band "Craving" im Jugendzentrum (Juz) in Bamberg sorgt ein Zwischenfall weiter für Gesprächsstoff. Wie Sandra Ender vom Verein Innovative Sozialarbeit e.V. (Iso) – der das Jugendzentrum im Auftrag der Stadt Bamberg betreibt – auf BR24-Nachfrage bestätigt, war es im Rahmen des Konzerts zu einem Streit zwischen der Band und dem Leiter des Jugendzentrums gekommen. Auslöser war, dass der Gitarrist auf der Bühne sein T-Shirt ausgezogen hatte. Daraufhin hatte der Leiter den Stecker für das Instrument gezogen und das Konzert vorübergehend unterbrochen.

Freier Oberkörper entspricht nicht der Hausordnung

Ein Video der Veranstaltung im Internet dokumentiert den Vorfall. Wie dort zu sehen ist, ging der Leiter des Jugendzentrums während des Konzerts zur Bühne und versuchte, mit den Musikern zu sprechen. Als dies nicht funktionierte, entstand ein kurzes Gezerre, an dem mehrere Personen, unter anderem der Veranstalter, beteiligt waren.

Auf der Bühne erklärte der Leiter des Jugendzentrums den Grund seines Handelns dann damit, dass einer der Musiker auf der Bühne sein T-Shirt ausgezogen hatte. Dies sei laut den Aushängen und der Hausordnung des Abends nicht erlaubt gewesen. Während sich der Sänger darüber beschwerte, dass der Mitarbeiter des Jugendzentrums während des laufenden Auftritts ein Kabel herausgezogen hatte, streifte sich der Gitarrist sein T-Shirt wieder über. Das Konzert konnte fortgesetzt werden.

Polizeieinsatz wegen Schubserei

Wegen des Vorfalls wurde jedoch die Polizei alarmiert – allerdings nicht von Seiten des Jugendzentrums, so die Sprecherin des Vereins, Ender, die für die Angebote des Trägers in der Stadt zuständig ist. Wer die Polizei verständigt hatte, ist unklar. Auf BR24-Nachfrage bestätigen die Beamten den Einsatz infolge der "leichten Schubserei" zwischen den Beteiligten. Es sei dabei weder jemand verletzt worden, noch wurde bislang Anzeige erstattet.

Das Konzert sei Teil eines Workshops unter dem Titel "Musik für echte Männer?! Wieso ist der Metal so männerdominiert und was muss passieren, um diesen Status Quo zu verändern?" gewesen, erklärt eine Sprecherin des Vereins. Neben dem Konzert habe es auch eine Podiumsdiskussion zum Thema gegeben. Die Hausordnung für diesen Abend habe vorgesehen, dass alle Menschen vor Ort unter anderem ihre T-Shirts anbehalten sollten. Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher hätten sich sonst unwohl fühlen können. Während der Veranstalter das Ausziehen als Provokation wertet, betont die Band, nicht informiert worden zu sein.

Nach Angaben des Vereins sei wichtig gewesen, dass der Leiter des Jugendzentrums im Rahmen des Vorfalls für die vereinbarten Werte eingestanden sei. Nachdem die Musiker auf der Bühne seinen Worten und Gesten kein Gehör geschenkt hatten, habe er eine Entscheidung treffen müssen. Von ihm sei zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr ausgegangen, er habe lediglich einen Stecker gezogen und somit eine von vielen möglichen Optionen gewählt, die Band auf die Hausordnung hinzuweisen.

Im Vorfeld habe die Band nicht mit den Verantwortlichen des Jugendzentrums gesprochen, sondern nur mit dem Veranstalter, Bamberg Festivals e.V., erklärt die Sprecherin weiter. Für eine Stellungnahme war dieser am Mittwoch nicht zu erreichen. Bei dem Konzert waren rund 150 Gäste anwesend.

Band nutzt Vorfall als Merchandise-Aktion

In den sozialen Medien beschwerte sich die Band im Nachgang über das "unprofessionelle Handling" der Situation seitens des Personals. Sie bezeichnete die Aktion als "militant und unprofessionell". Als Reaktion auf den Vorfall und wegen angeblicher Nachfrage seitens der eigenen Fans vertreibt die Band nun eine Dezember-Sonderkollektion. Darin sind mehrere Fanartikel mit dem Schriftzug "Die gefährlichsten Nippel von Bamberg" und einem Foto einer männlichen Brust erschienen.

Zuerst hatte die Lokalzeitung "Fränkischer Tag" über den Vorfall berichtet.

13.12.2023: Leider dauert das Software-Update länger als geplant. Wir bitten die Verzögerung zu entschuldigen - wir informieren an dieser Stelle, sobald wir genauer wissen, wann wir den Kommentarbereich wieder öffnen können.

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